„Der Westen tut gut daran, sich zu erinnern, was seine eigenen Wurzeln sind und worauf sein Gesellschaftsmodell basiert“, analysiert die Frankfurter Ethnologin und Islamexpertin Susanne Schröter. Denn in ihren Augen ist eben dieser Westen in der jüngsten Vergangenheit wiederholt gescheitert. Die Gründe dafür sieht die streitbare Autorin vor allem darin, dass wir uns schwer tun mit uns selbst. Die Bevölkerung im Westen schwankt je nach politischer Couleur oder je Ereignislage irgendwo zwischen Anmaßung und Selbsthass. Das drückt sich aus mal in steten Selbstzweifeln, ja Selbsthass, mal auch in politischer Anmaßung und kulturelle Überheblichkeit!

Ob es um das Verhältnis zu Russland oder China geht, ob um Energiefragen oder um die ökonomische und politische Souveränität, der Westen hadert oft mit seiner eigenen Rolle. Für die einen ist dies Ausdruck einer gesunden Diversität und einer lebendigen Diskurskultur, die anderen befürchten Handlungsunfähigkeit und Selbstblockade.
Macht eben dies die Größe freiheitlicher Staaten aus, dass sie mit Vielfalt und Konflikten besser umzugehen wissen? Wie verbindend sind die vermeintlich gemeinsamen Wertvorstellungen?

Ob Ukraine, Afghanistan oder Mali, ob globale Migrationsbewegungen, Islamismus oder Cancel-Culture - Susanne Schröter diagnostiziert in ihrem Buch „Global gescheitert?“ einen zwischen Hybris und Selbsthass gefangenen Westen: Grund genug, darüber zu reden!

Gast
Prof. Dr. Susanne Schröter
ist Professorin am Institut für Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Vorstandsmitglied des „Deutschen Orient-Instituts“ und Senatsmitglied der „Deutschen Nationalstiftung“. Sie ist im wissenschaftlichen Beirat der „Bundeszentrale für politische Bildung“, im wissenschaftlichen Beirat der Karl-Hermann-Flach-Stiftung, Mitglied des „Dialog Forum Islam Hessen“, der „Hessischen Integrationskonferenz“, des „Hessischen Präventionsnetzwerk gegen Salafismus“ und der „Polytechnischen Gesellschaft“. Im November 2014 gründete sie das „Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam“ (FFGI) und ist seitdem Direktorin der Einrichtung.

Gast
Meinhard Schmidt-Degenhard
studierte Philosophie, Psychologie, Theologie und Soziologie. Seit 1986 arbeitete er für den Hessischen Rundfunk bzw. die ARD in Frankfurt am Main. Dort war er Redaktionschef und leitete die Fernsehredaktion Gesellschaft, Politik und Religion. 30 Jahre lang moderierte er die TV-Sendungen horizonte und das Sonntagsgespräch. Seit Sommer 2016 ist er freiberuflich als Moderator, Coach und Interviewtrainer tätig.

Global gescheitert? Der Westen zwischen Anmaßung und Selbsthass

Buchvorstellung mit Prof. Dr. Susanne Schröter


Veranstaltungsart

Webtalk

Zeit

27.06.2023 | 18:00 - 19:15

Veranstalter

Länderbüro Hessen/Rheinland-Pfalz

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