Zwischen Subventionen und Abschottung:Neue Chancen für den Welthandel?

Geht es um Im- und Exporte, hat sich das Verhältnis Deutschlands und der gesamten EU zu den Wirtschafts-Weltmächten USA und China erheblich verschlechtert. Durch den „Inflation Reduction Act“ locken die Vereinigten Staaten mit enormen Subventionen Unternehmen aus Europa an. Die EU-Kommission will nun ihrerseits ein milliardenschweres Förderprogramm auflegen, um eine Abwanderung von Arbeitsplätzen und Produktion zu verhindern. Es drohen Subventionswettlauf und Strafzölle. China, dessen autokratischer Machtanspruch den Europäern zunehmend gefährlich erscheint, möchte dagegen Technologieunternehmen in Europa kaufen und Handelswege wie Häfen und Flughäfen unter seinen Einfluss bringen. Technische und logistische Abhängigkeit könnten Deutschlands Sicherheit gefährden.
Drohen also Handelskriege mit China und den USA? Können Handelsabkommen wieder faire Regeln für den internationalen Austausch von Waren und Dienstleistungen und für Investitionen bringen? Und mit wem und auf welcher Grundlage könnte die EU solche Verträge schließen?

Über die Reihe WIRTSCHAFT. KRISE. PERSPEKTIVEN:
Klimawandel, Pandemie, Bevölkerungsentwicklung – und dann der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine: Deutschlands Wirtschaft und Gesellschaft stehen vor großen Herausforderungen, die auch die Zukunftschancen junger Menschen einschränken. In der Veranstaltungsreihe „WIRTSCHAFT. KRISE. PERSPEKTIVEN“ gehen wir den drängendsten Problemen auf den Grund: Wir fragen nach Ursachen, beleuchten die drohenden Folgen und suchen nach – möglichst marktwirtschaftlichen – Lösungen, sowohl in Form von Vorträgen und Interviews mit Expertinnen und Experten („Krise verstehen“), als auch in kontroversen Diskussionen („Wege aus der Krise“).

Gast
Roland Süß
ist Handelsexperte und Mitglied im Koordinierungskreis von Attac Deutschland. Seit deren Gründung im Jahr 2000 ist er bei der Nichtregierungsorganisation aktiv. Inhaltlicher Schwerpunkt sind die internationale Handelspolitik und die Entwicklung der Welthandelsorganisation (WTO). In den letzten Jahren standen die verschiedenen Freihandelsabkommen sowie die Auswirkungen der EU-Handelspolitik auf die Länder des Globalen Südens im Vordergrund.

Gast
Henning Krumrey
ist Journalist, Kommunikations- und Politik-Berater sowie Diplom-Volkswirt. Er war Bonner Korrespondent der WirtschaftsWoche und gehörte zur Gründungsmannschaft des FOCUS. Ab 2009 war er stv. Chefredakteur der WirtschaftsWoche, von 2016 - 2022 Leiter Unternehmenskommunikation und Politik der ALBA Group.