Im Sudan tobt seit langem ein Machtkampf, der jüngst eskalierte und zu blutigen Ausschreitungen geführt hat. Eigentlich sollte der Sudan nach dem gemeinsamen Militärputsch der Armee und der RSF nun wieder in eine Demokratie zurückkehren, so war zumindest der Plan. Hierfür sollte das Militär die Macht an eine frei gewählte Regierung abgeben und die RSF in die Strukturen der Armee integriert werden. Dieser Plan ging jedoch nicht auf und mündete letztlich in schweren Kämpfen. Die Auswirkungen auf das Land sind fatal. Hilfsorganisationen mussten ihre Arbeit dort unterbrechen, laut den Vereinten Nationen haben dort nun etwa 15 Mio. Menschen nicht genug zu essen; die Demokratiebewegung ist rückläufig und das Land droht stattdessen, in einem Bürgerkrieg zu enden. Ein Bürgerkrieg würde ebenfalls neue Flüchtlingsströme aus dem Land bedeuten, was für die umliegenden Länder eine Krisensituation hervorrufen könnte. Mitte April wurde zwischen den Konfliktparteien ein Waffenstillstand ausgerufen, der jedoch nicht eingehalten wurde. Nun wächst auch der Druck auf internationale Akteure. Eine wichtige Rolle spielen hierbei Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate, die vermitteln sollen, aber auch die Vereinten Nationen und die USA fordern ein sofortiges Ende der Gewaltausschreitungen.
Wie muss in diesem Konflikt weiter vorgegangen werden, um schlimmeres zu verhindern - wenn dies überhaupt noch möglich ist? Wie könnte eine Lösung für den Sudan aussehen, mit der alle Konfliktparteien zufrieden sind, um den Frieden im Land wiederherzustellen? Welche Auswirkungen hat ein möglicher Krieg auf den Sudan, auf Afrika und möglicherweise auch andere Kontinente, wenn der Frieden nicht wiederhergestellt und das Land nicht in eine Demokratie zurückgeführt werden kann?

Gast
Till Mansmann MdB
Seit 2017 Mitglied des Bundestags, entwicklungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, u.a. stellvertretender Vorsitzender der Parlamentariergruppe Westafrika, Mitglied im Parlamentarischen Beirat für Bevölkerung und Entwicklung sowie im Arbeitskreis Welternährung.

Gast
Dr. Gerrit Kurtz
Wissenschaftler in der Forschungsgruppe Afrika und Mittlerer Osten der Stiftung Wissenschaft und Politik. Er hat am King’s College London in Friedens- und Konfliktforschung promoviert.

Gast
Marina Peter
Vorsitzende des Sudan und Südsudan Forum e.V. und arbeitet seit fast 40 Jahren mit Menschen am Horn von Afrika zusammen. Der Schwerpunkt liegt dabei im Themenbereich Frieden, Menschenrechte und Versöhnung.

Machtkampf im Sudan

Wieso der Versuch einer Demokratisierung eskaliert


Veranstaltungsart

Webtalk

Zeit

27.06.2023 | 18:00 - 19:00

Veranstalter

Länderbüro Niedersachsen/Bremen

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