Was Frankreich bewegt
Frankreich ringt um seinen Haushalt. Denn das Staatsdefizit ist in den letzten Jahren aus den Fugen geraten: Mit über 3200 Milliarden Euro hat Frankreichs Schuldenstand inzwischen 110 Prozent der Wirtschaftsleistung überschritten. Dabei dürfen es in der EU eigentlich nicht mehr als 60 Prozent sein. Daher sieht der neue Haushaltsentwurf, den Premierminister Michel Barnier im Oktober vorgestellt hat, vor, die Ausgaben einzuschränken und Steuern auf Gewinne von Unternehmen und Reichen deutlich zu erhöhen. Allein im nächsten Jahr sollen so 60 Milliarden Euro eingespart werden.
Damit kehrt Barnier ab von jahrelangen Leitlinien der angebotsorientierten Fiskalpolitik Emmanuel Macrons. Und auch bei der starken Opposition sowohl von Rechtsaußen als auch von Links stößt der angestrebte Sparkurs auf Widerstand. Doch allein hat die Regierung keine Mehrheit, um den Haushalt durch die französische Nationalversammlung zu bringen. Inzwischen hat auch noch die Ratingagentur Moody’s den Ausblick der französischen Kreditwürdigkeit herabgestuft. Damit droht dem Land, dass die Kreditaufnahme in näherer Zukunft noch teurer wird.
Wie ist die zweitstärkste Wirtschaftskraft in Europa in diese prekäre Lage gekommen und kann die Politik sie wieder heraus führen? Was bedeutet der vorgeschlagene Sparkurs für die Menschen im Land? Wie wirken sich Frankreichs Schuldenprobleme auf Europa aus? Und welche Lehren lassen sich aus der schwierigen französischen Haushaltslage für die deutsche Haushaltspolitik ziehen?
Über die digitale Reihe „Was Frankreich bewegt“
Welche politischen Themen bewegen unser Nachbarland? In unserer interaktiven Online-Reihe „Was Frankreich bewegt“ erläutern, analysieren und diskutieren wechselnde Experten die politische Lage in Frankreich, immer mit Blick auf aktuelle Entwicklungen, die deutsch-französischen Beziehungen und Europa. Verfolgen Sie mit uns die französische Politik und stellen Sie Ihre Fragen gemeinsam mit Studierenden der Universität Wuppertal!
Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Bergischen Universität Wuppertal, der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, und des Institut français Deutschland. Die Veranstaltung findet per Zoom statt. Sie erhalten mit Ihrer Bestätigung den dazugehörigen Link. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme.
Gäste
Friederike Hofmann
...ist seit September 2020 TV-Korrespondentin im ARD-Studio Paris. Zuvor berichtete sie als Reporterin für die tagesschau aus Köln und betreute die Wahlanalysen der ARD redaktionell. Vor der Kamera war sie am Tag nach Landtags-, Bundestags- und Europawahlen, beim ARD-DeutschlandTrend und beim Sport in den WDR-Nachrichten zu sehen. Sie arbeitete außerdem in der Chefredaktion des WDR und in der Wirtschaftsredaktion. Vor ihrem WDR-Volontariat studierte sie Volkswirtschaftslehre und Internationales Management in Hamburg, Paris und Köln und arbeitete als freie Mitarbeiterin, unter anderem für den "Kölner Stadt-Anzeiger" und die "Frankfurter Neue Presse".
Andreas Eisl
…ist Senior Research Fellow für europäische Wirtschaftspolitik am Jacques Delors Institute und Research Associate am Institut d'études politiques de Paris (Sciences Po). Im Rahmen eines gemeinsamen Doktorats zwischen Sciences Po und dem Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung Köln untersuchte er die Umsetzung der nationalen Haushaltsregeln in der Eurozone. Seine aktuelle Forschungsarbeit befasst sich mit makroökonomischer und Haushaltspolitik, mit Schwerpunkt auf Staatsverschuldung und Investitionen. Dabei widmet er sich insbesondere Fragen der wirtschaftspolitischen Koordinierung in der EU und der Rolle des Staates beim ökologischen und digitalen Wandel.
Was Frankreich bewegt
Frankreichs Schulden- und Haushaltspolitik
Veranstaltungsart
Webtalk
Zeit26.11.2024 | 16:00 - 17:30
VeranstalterLandesbüro Nordrhein-Westfalen
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