Buchbesprechung: Johannes Hepp - Die Psyche des Homo Digitalis

Ohne digitale Technologien, ohne Smartphone und Laptop, ohne Künstliche Intelligenz (KI) ist unser Alltag nicht mehr denkbar. Wir starren auf Displays, verbringen Stunde um Stunde unseres Lebens vor diesen sogenannten „digitalen Endgeräten“, hinterlassen dort unsere Spuren, vertrauen Clouds und Social-Media unsere geheimsten Gedanken und Sehnsüchte an. Wir präsentieren uns digital im besten Licht und können unsere Existenz dank digitaler Technologien optimal retuschieren.

Doch am Ende bleiben wir allein mit uns und unseren Abgründen. Wir sind auf dem besten Wege abhängig zu werden vom Internet, vom Online-Sex, von Beziehungsängsten und wachsender Einsamkeit vor den unzähligen Displays unseres Lebens. Am Ende werden wir krank, weil wir dem digital gepredigten Perfektionismus hinterherlaufen und verzweifelt um Selbstoptimierung ringen.

Der Psychologe Johannes Hepp kennt all dies aus seiner langjährigen therapeutischen Praxis. In seinem spannenden Buch „Die Psyche des Homo Digitalis“ skizziert und analysiert er „21 Neurosen, die uns im 21. Jahrhundert herausfordern“. Sein Ziel ist es, unser aller psychische Widerstandskraft zu stärken, damit wir am Ende heil durch den digitalen Dschungel hindurch finden und uns dort nicht verlieren.

Seien Sie dabei - wir laden Sie herzlich dazu ein.

Moderation
Meinhard Schmidt-Degenhard
studierte Philosophie, Psychologie, Theologie und Soziologie. Seit 1986 arbeitete er für den Hessischen Rundfunk bzw. die ARD in Frankfurt/M. Dort war er Redaktionschef und leitete die Fernsehredaktion Gesellschaft, Politik und Religion. 30 Jahre lang moderierte er die TV-Sendungen horizonte und das Sonntagsgespräch. Seit Sommer 2016 ist er freiberuflich als Moderator, Coach und Interviewtrainer tätig.

Gast
Johannes Hepp
geboren 1969 und Vater von zwei Söhnen, arbeitet als Psychologe, systemischer Paar- und Familientherapeut und Psychoanalytiker in eigener Praxis in München. Er studierte Philosophie im Kongo, lernte von Otto Kernberg in New York, studierte das Leben als freier Künstler in Buenos Aires, interessierte sich als Fotojournalist und scharfer Beobachter für die Abgründe des Lebens und war als psychologischer Sachverständiger für Familienrecht in Bayern tätig – und verlor dennoch nie seinen Humor.