Politik braucht Kompromisse

Politik pocht gern auf Prinzipien, Parteien wollen Flagge zeigen. Kante zeigen, so meint man, beeindrucke die WählerInnen. Doch wie im Leben, so ist auch im politischen Alltag der Kompromiss mehr als ein nur hinzunehmendes Übel. Ja, im Gegenteil – ein richtig angedachter und ausgehandelter Kompromiss ist ein wahres Meisterwerk menschlicher und politischer Klugheit. Darum gibt es ihn auch nicht in Diktaturen, sondern nur in Demokratien.

Auch wenn gerne von ‚faulen Kompromissen‘ gesprochen wird, behaftet mit einem schlechten Ruf, so handelt es sich hierbei doch oft genug um die Königsdisziplin im menschlichen Miteinander. Es gilt gegenseitig Interessen nicht nur durchzusetzen, sondern sich vielmehr in den jeweils anderen hinein zu versetzen. „Kompromisse bietet man selten an, man fordert sie allenfalls von den anderen“, formuliert Ulrich Willems, Politikwissenschaftler an der Uni Münster. Die politische Journalistin der ‚Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung‘ Livia Gerster erlebt oft genug, wie Konfliktparteien einander unversöhnlich gegenüberstehen. Ob nun im Bundestag, in der Ampel-Koalition oder auch an vielen Brennpunkten weltweit stoßen Interessen und Macht brutal aufeinander. Könnte die Kultur des Kompromisses eine Technik der Konfliktregulierung sein? Wie kommt ein Kompromiss zustande? Wie macht man/frau das? Wo aber liegen auch die Grenzen des Kompromisses? Was hat es auf sich mit Prinzipien und roten Linien?

Gast
Livia Gerster
... ist seit 2016 Redakteurin bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, seit 2018 schreibt sie für den Politikteil der Sonntagszeitung. Am liebsten verlässt sie den Schreibtisch für gesellschaftspolitische Reportagen und Porträts von Menschen aus dem Innenraum der Macht.

Gast
Prof. Dr. Ulrich Willems
… hat den Lehrstuhl für Politische Theorie mit dem Schwerpunkt Religion und Politik an der Universität Münster inne. Er forscht zu den Herausforderungen gesellschaftlicher Pluralität und den daraus resultierenden Konflikten und ist einer von drei Leitern des Forschungsprojektes „Kulturen des Kompromisses“ (2021-2024). Bildrechte: 'UDE-Strauch‘.

Moderation
Meinhard Schmidt-Degenhard
...arbeitete 30 Jahre für den Hess. Rundfunk/ARD in Frankfurt am Main als Chef der TV Redaktion ‚Gesellschaft, Politik, Religion‘, moderierte die TVSendungen ‚horizionte‘ und ’Sonntagsgespräch’. Heute ist er freiberuflich tätig als Moderator, Coach und Interviewtrainer.

Politik braucht Kompromisse

Eine der größten Erfindung der Menschheit ist besser als ihr Ruf


Veranstaltungsart

Webtalk

Zeit

07.02.2024 | 18:00 - 19:15

Veranstalter

Landesbüro Nordrhein-Westfalen

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