Was Frankreich bewegt
Der Aufstieg der rechtsextremen Partei Rassemblement National (RN) hat Frankreichs politische Landschaft verändert. Inzwischen stellt der RN die größte Oppositionsfraktion im französischen Parlament und regiert in mehreren Städten. Auch für die anstehende Europawahl am 9. Juni rechnet man der Partei sehr gute Chancen aus, wieder stärkste Kraft zu werden.
2019 kam der RN bei den Europawahlen auf 23%, und landete damit kurz vor dem Lager von Präsident Macron mit 22%. Dieses Jahr zeichnet sich in den Umfragen ein noch deutlich größerer Unterschied ab. Dabei gilt der 28-jährige Spitzenkandidat Jordan Bardella sogar als noch radikaler als Fraktionschefin Marine Le Pen. Er steht für einen starken Nationalismus, eine harte Kante gegen Migranten und ein „Europa der Nationen“, das letztlich auf die Zerschlagung der EU hinzielt. Diese Pläne kommen in Frankreich gut an: Sowohl Le Pen als auch Bardella zählen laut aktuellen Umfragen zu den beliebtesten Politikern des Landes.
Was macht den Rassemblement National so erfolgreich und wie beeinflusst sein Aufstieg die Politik Frankreichs? Wie haben Demokraten versucht, den Siegeszug des RN aufzuhalten und warum ist dies bis heute nicht gelungen? Inwieweit unterscheidet sich die Partei von der deutschen AfD, von der sich Marine Le Pen öffentlich distanziert hat? Und welche Bedeutung hätte ein weiterer Rechtsruck bei den Europawahlen in Kernländern wie Deutschland und Frankreich für die Zukunft der Europäischen Union?
Über die digitale Reihe „Was Frankreich bewegt“
Welche politischen Themen bewegen unser Nachbarland? In unserer interaktiven Online-Reihe „Was Frankreich bewegt“ erläutern, analysieren und diskutieren wechselnde Experten die politische Lage in Frankreich, immer mit Blick auf aktuelle Entwicklungen, die deutsch-französischen Beziehungen und Europa. Verfolgen Sie mit uns die französische Politik und stellen Sie Ihre Fragen gemeinsam mit Studierenden der Universität Wuppertal!
Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Bergischen Universität Wuppertal, der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, und des Institut français Deutschland.
Gäste
Dr. phil. Ronja Kempin
...ist Senior Fellow in der Forschungsgruppe "EU/Europa“ und Ko-Leiterin der Themenlinie "Neugestaltung der europäischen Sicherheitsordnung“ bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Rolle des Rassemblement National und des Populismus in Frankreich sowie die Deutsch-Französischen Beziehungen in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Seit 2014 ist Frau Dr. Kempin zudem als politische Beraterin im Referat "Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik" im Auswärtigen Amt tätig.
Dr. Martin Baloge
...ist Dozent für Politikwissenschaft an der Université Catholique de Lille. Er verteidigte seine Dissertation an der Universität Paris-1 Panthéon Sorbonne im Jahr 2016. Diese Arbeit wurde 2022 im Verlag Maison des Sciences de l'Homme publiziert ("Vie et mort de l'impôt sur la fortune. Les luttes pour la représentation des intérêts à l'Assemblée nationale et au Bundestag"). Er war Lehrer für Politikwissenschaft an den Universitäten Paris-1, Lyon-2, Sciences Po Paris und der Boston University. Martin Baloge ist assoziierter Forscher am Marc-Bloc-Zentrum in Berlin und Mitglied des CIERA (Centre interdisciplinaire d'études et de recherches sur l'Allemagne). Er war 2017 Gastprofessor an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt-Oder. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Soziologie der politischen Institutionen in Deutschland und Frankreich, Wahlforschung und politische Kommunikation. Im Mai 2024 wird er "La politique en Allemagne" im Verlag La Découverte veröffentlichen.
Was Frankreich bewegt
Rechtsruck und Rassemblement National
Veranstaltungsart
Webtalk
Zeit22.04.2024 | 16:00 - 17:30
VeranstalterLandesbüro Nordrhein-Westfalen
Zurück
Als nächstes