Neue Großmächte im Nahen Osten

Seit dem 7. Oktober 2023 hat sich die geopolitische Lage im Nahen Osten dramatisch verändert. Die anhaltenden Auseinandersetzungen zwischen Gaza und Israel, der 12-Tage-Krieg zwischen Iran und Israel sowie der Sturz des Assad-Regimes in Syrien markieren eine Phase tiefgreifender Umbrüche. Diese Entwicklungen verschieben Machtzentren, schaffen neue regionale Akteure und werfen grundlegende Fragen zur künftigen politischen Ordnung der Region auf.
Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass sich neue regionale Großmächte herausbilden – jede mit eigenen Interessen, Visionen und Vorstellungen für die Zukunft des Nahen Ostens.
Doch wie könnte eine stabile geopolitische Ordnung angesichts solcher Divergenzen überhaupt aussehen? Und welche Dynamiken werden die Region in den kommenden Jahren prägen? Mit welchem Einfluss auf Europa und Deutschland?

Wir laden Sie herzlich ein zur Diskussion mit Dr. Guido Steinberg (Stiftung Wissenschaft und Politik) und Dr. Jan Busse (Bundeswehr Universität München).

Gäste

Dr. Guido Steinberg
ist seit 2006 Wissenschaftler in der Forschungsgruppe Afrika und Mittlerer Osten der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin und forscht dort seit 2024 auch in der Themenlinie Autokratisierung als Herausforderung für die deutsche und europäische Politik. Zuvor war er von 2002 bis 2005 im Referat Internationaler Terrorismus im Bundeskanzleramt sowie 2001 als Koordinator des Interdisziplinären Zentrums „Bausteine zu einer Gesellschaftsgeschichte des Vorderen Orients“ an der FU Berlin tätig. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die politischen Dynamiken im Nahen und Mittleren Osten, Islamismus und Terrorismus.

Dr. Jan Busse
arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Internationale Politik und Konfliktforschung. Von 2014 bis 2020 war er Ko-Direktor des Israeli European Policy Network, und von 2017 bis 2022 war er Mitglied der Arab German Young Academy of Sciences and Humanities. Von 2025-2027 hat Dr. Jan Busse gemeinsam mit Prof. Dr. Bernhard Stahl (Universität Passau) die geschäftsführende Herausgeberschaft der Zeitschrift für Internationale Beziehungen inne.