Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich die Sicherheitsbedenken der baltischen Staaten dramatisch verstärkt. Die historischen Erfahrungen mit russischer Besatzung, die geografische Nähe zu Russland und die Kaliningrad-Enklave mit der schmalen Suwalki-Lücke machen Estland, Lettland und Litauen besonders verwundbar. Die über viele Jahrezehnte bespöttelten Warnungen der baltischen Staaten vor russischen Expansionsbestrebungen haben nun zu konkreten Maßnahmen geführt: Deutschland hat im Sommer 2023 die Aufstellung der "Litauen-Brigade" angekündigt, die 2027 einsatzbereit sein soll.

Gleichzeitig setzen die Rückzugstendenzen der USA die Europäer unter Druck, die im Ernstfall mehr Verantwortung übernehmen müssten. Ihren Zweck der Friedenssicherung wird die Brigade erreichen, wenn Europa aus sich heraus ausreichend Stärke und Geschlossenheit demonstriert, um Putin von weiteren militärischen Abenteuern abzuhalten.

Im Anschluss an den NATO-Gipfel in Den Haag wollen wir uns gemeinsam mit unseren Experten Dr. Christoph von Marschall und Prof. Dr. Nicole Deitelhoff der Frage widmen, wie sich die Aussichten für "Krieg und Frieden" in Europa gestalten. Wie bedrohlich ist die Lage für die baltischen Staaten und damit für das deutsche Kontingent und den europäischen Kontinent? Welche Faktoren sind entscheidend, um Russland von einem weiteren Krieg in Europa abzuhalten? Welchen Beitrag leisten Deutschland und Europa, um bei zunehmender Abwesenheit der USA die Waagschale zugunsten des Friedens zu senken? Und wie kann man Russland von weiteren unterschwelligen Akten der Aggression im Rahmen der hybriden Kriegfühung abhalten?

Mitveranstalter:
Honorarkonsularische Vertretung von Estland in Hessen und Rheinland-Pfalz

Gäste

Dr. Christoph von Marschall
erhielt für seine Arbeit als außenpolitischer Korrespondent mehrere Auszeichnungen, darunter die Lucius D. Clay-Medaille. Er ist Autor mit den Schwerpunkten internationale Politik, die Europäische Union, die USA, China und Russland und tritt als Kommentator regelmäßig im Deutschlandfunk und im WDR auf. Sein jüngstes Buch „Der schwarze Dienstag“ beschreibt ein mögliches Krisenszenario im Baltikum.

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff
ist geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Peace Research Institute Frankfurt (PRIF) und Professorin für Internationale Beziehungen an der Goethe-Universität Frankfurt. Sie ist Co-Sprecherin des Forschungsinstituts gesellschaftlicher Zusammenhalt und forscht zu Krisen von Institutionen, Weltordnungskrisen sowie Konflikt und Zusammenhalt in Demokratien.

Livestream: Brennpunkt Baltikum

Wie steht es um die europäische Sicherheit? Vortrag und Gespräch mit Dr. Christoph von Marschall und Prof. Dr. Nicole Deitelhoff


Veranstaltungsart

Livestream

Zeit

02.07.2025 | 19:00 - 20:00

Veranstalter

Länderbüro Hessen/Rheinland-Pfalz

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