Die Freiheit der Andersdenkenden

Carl Schmitt war ein deutscher Jurist und politischer Theoretiker, der für seine kontroversen Ansichten zu Recht, Politik und Macht bekannt ist. Schmitts Freiheitsbegriff steht in einem deutlichen Kontrast zu liberalen Auffassungen. Er gilt als wichtiger Vordenker des Konservatismus, dessen Rechtsauffassung auch in der Bundesrepublik rezipiert wurde. Allerdings gilt er für einige auch als ideologischer Wegbereiter für die NS-Diktatur.

In seinem Werk "Der Begriff des Politischen" argumentierte er, dass wahre Freiheit nicht durch eine abstrakte, universalistische Ordnung erreicht werden kann, sondern durch die klare Unterscheidung von Freund und Feind im politischen Raum. Schmitt betonte die Notwendigkeit einer starken, zentralisierten Autorität, um die politische Ordnung aufrechtzuerhalten. Schmitts Freiheitsverständnis ist somit stark politisch geprägt und spiegelt seine Skepsis gegenüber liberalen Demokratien wider. Über die Person und das Werk diskutieren wir mit Prof. Dr. Ewald Grothe.

Über die Reihe: „Freiheit ist die Freiheit der Andersdenkenden.“ Dieses Zitat wird postum Rosa Luxemburg zugeschrieben, die es an den Rand eines Redemanuskripts kritzelte. Insofern ist es beeindruckend welche Wirkkraft dieser Satz nach ihrem Tod entfaltete. In dieser Reihe stellen wir Ihnen Ideen der Freiheit vor, die von Kritikern und Feinden der offenen Gesellschaft erarbeitet wurden. Ihr klares Ziel war es, den Begriff „Freiheit“ an die eigene Ideologie anzupassen, ihn umzudeuten und so für sich zu vereinnahmen. Die Veranstaltung findet per Zoom statt. Sie erhalten mit Ihrer Bestätigung den dazugehörigen Link. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme.

Gast

Prof. Dr. Ewald Grothe
ist Archivleiter der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Experte für die Geschichte des Liberalismus, Wissenschaftsgeschichte und Verfassungsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Er ist apl. Professor an der Bergischen Universität Wuppertal.