Das bisschen Haushalt bezahlt sich von allein - Herr Truger?

Finanzminister Lars Klingbeil hat seinen ersten Bundeshaushalt vorgelegt. Mit enormen Schulden - die Nettokreditaufnahme im Jahr 2025 klettert auf 81,8 Milliarden Euro, nach 33,3 Milliarden Euro im Jahr 2024 – soll die Verteidigung und die Infrastruktur modernisiert und Deutschlands Wirtschaft auf Wachstumskurs gebracht werden. Auch für das Jahr 2026 ist ein Anstieg der Neuverschuldung auf 89,3 Milliarden Euro, 2027 ein Wert von 87,5 Milliarden Euro geplant.

Im Hinblick auf die nächsten Jahre droht nicht nur die Zinslast zum unbeherrschbaren Problem zu werden. Die dringend notwendigen Reformen in der Wirtschaftspolitik aber auch bei Rente, Pflege und Gesundheit bleiben aus. Im Gespräch mit dem Wirtschaftsweisen Prof. Dr. Achim Truger hinterfragt Prof. Dr. Gunther Schnabl den Haushaltsentwurf: Wer soll das bezahlen? Was braucht es für eine echte Wachstumsstrategie der deutschen Wirtschaft und einen bezahlbaren Sozialstaat?

Die Reihe Fokus Wirtschaftspolitik nimmt die Herausforderungen der deutschen Wirtschaft in den Blick, welche stark an internationaler Wettbewerbsfähigkeit verloren hat. Geldwertstabilität, Ausgabendisziplin, Wettbewerb und Bürokratieabbau sind Kernziele einer liberalen Wirtschaftspolitik, hin zu einer Erneuerung der Sozialen Marktwirtschaft im Sinne Ludwig Erhards. Unser Gastgeber Prof. Dr. Gunther Schnabl, Direktor des Flossbach von Storch Research Institute und Professor an der Universität Leipzig, diskutiert mit Experten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Verbänden, wie Deutschland wieder wettbewerbsfähig werden kann.

Gäste

Prof. Dr. Achim Truger
ist seit 2019 Mitglied des Sachverständigenrates Wirtschaft und Professor für Sozioökonomie, Schwerpunkt Staatstätigkeit und Staatsfinanzen, an der Universität Duisburg-Essen. Er war u.a. als Leiter des Referates „Steuer- und Finanzpolitik“ in der Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf tätig – zunächst im Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) und dann im Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK). (Quelle: Sachverständigenrat Wirtschaft)

Prof. Dr. Gunther Schnabl
ist Professor für Wirtschaftspolitik und Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Leipzig und Direktor des Flossbach von Storch Research Institute. Er hat an den Universitäten Tübingen, Stanford, Tokio und Leuven promoviert und habilitiert. Forschungsaufenthalte führten ihn zur Deutschen Bundesbank, Europäischen Zentralbank, Bank von Japan und Federal Reserve Bank of New York. (Quelle: Flossbach von Storch Research Institute)