50 Jahre Freiburger Thesen - Erbe für den Liberalismus heute?
Die 1971 auf dem Freiburger Parteitag der FDP verabschiedeten Freiburger Thesen spiegeln zum einen die sich veränderte gesellschaftliche Situation in Deutschland, die mit dem „Aufbruchjahr“ 1968 markiert ist. Zum anderen formulieren sie eine programmatische politische Neuorientierung der FDP, die mit der Bildung der sozial-liberalen Koalition 1969 ihren politischen Ausdruck fand. In den Jahren bis zu ihrer Bildung entflammte in der FDP ein innerparteilicher Richtungsstreit über den zukünftigen Kurs der Partei zwischen „Nationalliberalen“ und „Reformliberalen“, die mit Werner Maihofer, Karl-Hermann Flach, Ralf Dahrendorf und Gerhard Baum neue Akzente setzen wollten in der Deutschland- und Innenpolitik, der Bildungspolitik und Bildung als ein „Bürgerrecht“ verstanden und eine Reform des Justizwesen im Blick hatten. Freiheit (als Markenkern der FDP) sollte nun nicht mehr nur gesetzlich in den Grundrechten verbrieft sein, sondern ebenso gesellschaftlich verwirklicht werden. Die Freiburger Thesen formulieren Vorstellungen einer liberalen Wirtschafts- und Sozialpolitik, die den Liberalismus als „dritten Weg“ zwischen Kapitalismus und Sozialismus sehen, Reformvorstellungen für die Mitbestimmung, die Vermögensbildung und das Bodenrecht nennen und Bildung als Bürgerrecht fordern.
Was bleibt von den Freiburger Thesen in einer Zeit, die von tiefgreifenden gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Veränderungen, Umbrüchen und auch Verwerfungen geprägt ist? Sind sie lediglich einer musealen Erinnerung wert, oder bieten sie gerade heute bleibende und neu zu bedenkende Ansatzpunkte für einen sich immer wieder erneuernden und selbst aufklärenden Liberalismus - eine Chance für den Liberalismus heute?
50 Jahre Freiburger Thesen - Erbe für den Liberalismus heute?
Live-Podium mit Michael Theurer MdB u.a.
Veranstaltungsart
WebTalk
Zeit06.07.2021 | 19:30 - 20:45
VeranstalterReinhold-Maier-Stiftung
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