Ein liberales Projekt?
Im November 1930 gründete sich als Nachfolgerin der Deutschen Demokratischen Partei die Deutsche Staatspartei (DStP). Durch die Integration von Teilen der deutschnationalen Jugendbewegung glaubte der deutsche Liberalismus Profil und Wählergunst in der Zeit einer nationalen Staats- sowie globalen Wirtschaftskrise wiederzugewinnen. Wenn auch innerparteiliche Widersprüche und mehrere Wahlniederlagen die kurze Geschichte der DStP prägten, ist deren Spitzenpersonal jedoch im Nachkriegsdeutschland einflussreich gewesen. Zum Beispiel Bundespräsident Theodor Heuss (1949-1959), der LDP(D)-Vorsitzende Wilhelm Külz (1945-1948), die Alterspräsidentin des Deutschen Bundestages Marie-Elisabeth Lüders (1953 und 1957) oder der erste Vorsitzende des Bundesverfassungsgerichts Hermann Höpker-Aschoff (1951-1954) blicken auf eine gemeinsame DStP-Vergangenheit zurück.
Wir nehmen das DStP-Jubiläum zum Anlass, das parteipolitische Krisenmanagement um 1930 mit den gegenwärtigen Herausforderungen des politischen Liberalismus zu vergleichen. Sind das Beschwören einer organisatorischen Einheit in der liberalen "Mitte", ein größerer Staatsbezug, die Übernahme von Charakteristiken politischer "Bewegungen" und die Ansprache der Jugend ein schwieriges Erbe für Freie Demokraten oder Zukunftsaufgaben einer liberalen Partei?
Ein liberales Projekt?
Nachdenken über die Deutsche Staatspartei und ihr Erbe
Veranstaltungsart
WebTalk
Zeit23.06.2021 | 18:30 - 19:45
VeranstalterLandesbüro Baden-Württemberg
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