10 Jahre Sozialkredit-System in China

Seit etwas mehr als zehn Jahren befindet sich das chinesische Sozialkredit-System in ständiger Weiterentwicklung. Das digitale Erfassungs- und Ratingsystem, das Einzelpersonen, Staatsbedienstete, Unternehmen und andere Organisationen bewertet, wird im Westen meist als autoritäre Ausprägung von Chinas Moderne verstanden. Die Beschreibung einer umfassenden dystopischen Überwachungsmaschine übersieht jedoch die Mehrdimensionalität des Systems.

Auf Wunsch zahlreicher Teilnehmer unserer Dialogreihe, untersuchen wir in dieser Folge die unterschiedlichen Funktionen des komplexen Sozialkredit-Systems mit dem Ziel, ein tieferes Verständnis des Systems zu erlangen und es informiert zu diskutieren. Welche gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Probleme soll das Sozialkredit-System lösen? Welche Mechanismen greifen tatsächlich und gegenüber wem? Wie wird das System genutzt und wo liegen seine Schwächen, Risiken und Grenzen?

Über die Dialogreihe: "Chinas Moderne Begreifen"
Chinas rasante Modernisierung hat das Land zu einer führenden Wirtschafts- und Technologiemacht mit globaler Strahlkraft werden lassen. Nicht erst die Covid-19-Pandemie hat verdeutlicht, dass Chinas Moderne aus europäischer Sicht eine Herausforderung darstellt, die normative, ökonomische und politische Fragen aufwirft. Die Dialogreihe “Chinas Moderne Begreifen— Europäische Reflexionen ” nähert sich diesen Fragen aus vielzähligen Disziplinen und Perspektiven an. Einmal im Monat thematisieren namhafte Experten unterschiedliche Aspekte der heutigen chinesischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, hinterfragen diese kritisch und reflektieren zugleich die eigene, europäische Moderne.

Die Dialogreihe wird in Kooperation mit der Forschungsgruppe "Infrastrukturen der chinesischen Moderne und ihre konstitutiven globalen Effekte" am CASSIS - Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies der Universität Bonn organisiert, die durch das NRW-Rückkehrprogramm des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW gefördert wird.

Gast
Theresa Krause
... ist seit 2019 Promotionsstudentin am Lehrstuhl China Business and Economics an der Universität Würzburg. Nach ihrem Studium des Interkulturellem Managements und Kommunikation in Karlsruhe sowie der Chinastudien an der London School of Economics and Political Sciences war sie mehrere Jahre in der Unternehmensberatung tätig, bevor sie ihre Doktorarbeit über Compliance Management und dem Sozialkreditsystem in China an der Universität Würzburg begann.

Gast
Katja Drinhausen
... beschäftigt sich in ihrer Forschung mit der Entwicklung von Chinas Rechtssystem und Regierungsführung, dem gesellschaftlichen Bonitätssystem sowie Menschenrechten in China und der staatlichen Minderheitenpolitik. Zudem koordiniert sie die Forschung des Bereichs Innenpolitik und Gesellschaft am MERICS. Nach einem Studium der Sinologie arbeitete sie als Projektmanagerin im Pekinger Büro der Hanns-Seidel-Stiftung und untersuchte dort die Entwicklung des chinesischen Rechtssystems, der Regierungsführung und der chinesischen Zivilgesellschaft. In Peking studierte sie internationales und chinesisches Recht an der China Universität für Politik und Rechtswissenschaften.

10 Jahre Sozialkredit-System in China

Überwachungsdystopie oder Infrastruktur zur Vertrauensbildung. Reihe Chinas Moderne Begreifen (19)


Veranstaltungsart

Webtalk

Zeit

22.06.2023 | 18:30 - 20:00

Veranstalter

Landesbüro Nordrhein-Westfalen

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