What's up, Russia? Zur Lage in Russland
Über die Veranstaltung
Zehntausende Menschen sind quer durch Russland auf die Straßen gegangen, um Gesetzlosigkeit anzuprangern und Freiheit für Alexej Nawalny zu fordern. Bisher fanden Proteste ausschließlich in den liberalen Protesthochburgen Moskau und Sankt Petersburg statt - inzwischen gehen in mehr als 125 Städten Russlands Menschen auf die Straßen. Tausende von Ihnen ließ der Kreml festnehmen, darunter auch Nawalnys Ehefrau Julia, die quasi „in Sippenhaft“ genommen wurde. Diese Situation beeinflusst mittlerweile auch die europäische Sicht auf Nord-Stream 2. Die Ostsee-Pipeline ist fast fertig verlegt, doch das EU-Parlament fordert die sofortige Einstellung der Bauarbeiten. Die Forderung wird von den Fraktionen der Konservativen, Sozialdemokraten, Liberalen und Grünen unterstützt: unlängst forderte auch Christian Lindner dazu ein Moratorium. Im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit Russland bzgl. eines COVID-19-Impfstoffes zeigt die EU sich wiederum offen: Russland will Europa seinen Impfstoff Sputnik V zur Verfügung stellen. Doch das russische Angebot wird durchaus mit Skepsis gesehen. Durch die versprochene Versorgung aus "humanitären Erwägungen" von "ärmeren" Ländern mit dem mittlerweile in 20 Ländern zugelassenen Impfstoff Sputnik V, rückte Putin Russland in die Rolle eines Wohltäters. Der weltweite Wettstreit um den besten Impfstoff ist jedoch eine neue Form der Geopolitik. Wer die besten Vakzine entwickelt, den Zugang zu ihnen kontrolliert und sie auch Bedürftigen zukommen lässt, steigert Ansehen und Einfluss.
Spannende Themen, die wir mit den Russland- und Menschenrechtsexperten Alexander Graf Lambsdorff, Gerhart Baum und Horst Kläuser diskutieren wollen. Es moderiert die Osteuropahistorikerin und Journalistin Katharina Heinrich.
Die Veranstaltung findet per Zoom statt. Sie erhalten mit Ihrer Bestätigung den dazugehörigen Link. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme.
What's up, Russia? Zur Lage in Russland
Zehntausende Menschen sind quer durch Russland auf die Straßen gegangen, um Gesetzlosigkeit anzuprangern und Freiheit für Alexej Nawalny zu fordern.