Profit zu Lasten der Patienten?

Medizinische Versorgungszentren (MVZ) sind zurzeit eins der großen Themen in der Gesundheitspolitik. Von den einen verdammt als von Heuschrecken betriebene Kapitaldruckmaschinen, die auf Kosten der Gesundheit der Patientinnen und Patienten Profit machen. Von den anderen befürwortet als innovative Ergänzung der regionalen Gesundheitsversorgung, die moderne Arbeitsmodelle anbieten, notwendige Investitionen für kostenintensive Medizintechnik übernehmen und Ärztinnen und Ärzte mit wenig Bürokratie und noch weniger Risiko arbeiten lassen.

An MVZs scheiden sich die Geister. Das mag daran liegen, dass bei ihnen offen darüber gesprochen wird, was sonst gerne versteckt wird: Geld und Gesundheit, Profit und Patienten - diese Pole gehören in einem Gesundheitssystem immer dazu. Denn keine Arztpraxis, kein Krankenhaus, kein Pflegedienst arbeitet kostenlos. Unsere Gesundheit kostet in Deutschland jährlich etwa 400 Milliarden Euro. Dadurch überleben viele Menschen oder können trotz ihrer gesundheitlichen Einschränkungen am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben teilhaben. Aber von dieser immensen Summe leben auch viele Menschen, weil Gesundheit ihr Beruf ist.

Speziell im Hinblick auf die wachsende Zahl der MVZ in Deutschland wollen wir uns der Diskussion stellen und uns fragen: Wie sinnvoll sind MVZ? Was bedeutet es für die Patienten, wenn die Träger Medizinischen Versorgungszentren auch Investoren aus dem Ausland sein können? Vor allem: Was muss getan werden um die medizinische Versorgung, gerade auch im ländlichen Raum, zu sichern? Wie können Ärzte motiviert und unterstützt werden, sich auf eine eigene Praxis einzulassen? Wie steht es um das Prinzip des freien Marktes, wenn es um unsere Gesundheit, um das Patientenwohl geht? Darüber wollen wir mit unseren Gästen sprechen.

Gast
Prof. Dr. Andrew Ullmann MdB
ist Universitätsprofessor für Infektiologie an der Universität Würzburg und Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie, internistische Onkologie und Infektiologe. Seit 2017 ist er Mitglied des Deutschen Bundestags (FDP) und dort seit Mai 2022 gesundheitspolitischer Sprecher seiner Fraktion.

Moderator
Meinhard Schmidt-Degenhard
arbeitete 30 Jahre für den Hess. Rundfunk / ARD in Frankfurt am Main als Chef der TVRedaktion, Gesellschaft, Politik, Religion‘, moderierte die TV-Sendungen ‚horizionte‘ und ’Sonntagsgespräch’. Heute ist er freiberuflich tätig als Moderator, Coach und Interviewtrainer.

Gast
Dr. med. Gudrun Steffen-Adler
studierte und promovierte in Humanmedizin an der Universität Heidelberg. Während des Studiums war sie mehrere Monate medinzinisch in New Orleans ( USA) , Aarau/Kanton Aargau, Laufenburg (Uni Basel)/ Schweiz, sowie der Kardiologische Wachstation Uni Heidelberg tätig. Nach Studium und Abschlussexamen 1990 nahm sie zunächst eine ärztliche eine ärztliche Tätigkeit in der Kardiochirurgie der Universität Heidelberg auf, bevor sie dann an die KVB Klinik Königstein wechselte. 2005 erfolgte die Facharztprüfung. Seit 2006 ist sie als selbständig, niedergelassene Ärztin für Allgemeinmedizin tätig; zunächst in Einzeltätigkeit über 5 Jahre, seit 2011 in einer hausärztlichen Gemeinschaftspraxis.

Gast
Dr. med. Günther Matheis
ist Facharzt für Thoraxchirurgie. Nach Stationen in Hannover und Berlin, Deutsches Herzzentrum, wechselte er 1991 an das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Trier. Seit 2016 ist er Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz. Er ist zudem seit 2021 Vize-Präsident der Bundesärztekammer und engagiert sich dort in verschiedenen Gremien.

Profit zu Lasten der Patienten?

Wenn Investoren sich in Arztpraxen einkaufen ...


Veranstaltungsart

Webtalk

Zeit

19.04.2023 | 18:00 - 19:15

Veranstalter

Länderbüro Hessen/Rheinland-Pfalz

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