Kippa meets Kopftuch - Das Wagnis des islamisch-jüdischen Dialogs
Über die Veranstaltung
Sie sind einander so fremd und doch so nah! Religiös betrachtet stehen sich das Judentum und der Islam sehr viel näher als in ihrem Verhältnis zum Christentum, denn während die christliche Tradition wesentlich am Gedanken der göttlichen Trinität festhält, verstehen sich Judentum und Islam als strikte monotheistische Religionen. Auch hat sich der Prophet Mohammed im 7. Jahrhundert sehr stark an der jüdischen Gemeinde in Mekka orientiert, manche Historiker sprechen sogar davon, dass Mohammed zunächst eigentlich ein reformiertes Judentum angestrebt hat. Doch so nah sich beide Religionen in ihren Ursprüngen und im Kern ihrer Lehren sind, so distanziert, ja feindlich hat sich das Verhältnis zwischen Juden und Muslimen in der jüngsten Geschichte entwickelt. Dazu beigetragen hat wesentlich der politische Nahost-Konflikt, der seit weit über 100 Jahren die Kernregion beider Religionen prägt. Anti-Israelische Agitationen und ein politisch geschürter Antisemitismus gehören für die meisten muslimischen Staaten in der Nahost-Region zur Staatsräson. Dieses Denken haben denn auch viele der Flüchtlinge aus der Region mitgebracht, als sie in der jüngsten Vergangenheit nach Europa, speziell nach Deutschland kamen. Unter manchen jungen Muslimen hierzulande grassiert ein offen aggressiver Antisemitismus. Junge Muslime greifen auf offener Straße Kippa tragende Juden an, drangsalieren Rabbiner, verbrennen öffentlich Israel-Flaggen.
„So fremd und doch so nah“ heißt ein Buch, das die muslimische Publizistin Lamya Kaddor und Michael Rubinstein, der Geschäftsführer des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden Nordrhein (LVNR) gemeinsam geschrieben haben. Warum bestimmt der Nahost-Konflikt das Zusammenleben von Juden und Muslimen in Deutschland? Wie reagieren junge muslimische Deutsche auf die Erinnerungskultur nach der Shoah? Wie können Begegnungen zwischen Muslimen und Juden, zwischen Moschee und Synagoge ausschauen? Gibt es sogar verbindende Erfahrungen zwischen beiden Religionen, denn Juden wie Muslime erleben sich in der deutschen Mehrheitsgesellschaft in der Rolle der religiösen Minderheit?
Kippa meets Kopftuch – Das Wagnis des islamisch-jüdischen Dialogs
Veranstaltungsart
WebTalk
Zeit
25.05.2021 • 20:00 - 21:15 Uhr
Veranstalter
Landesbüro Nordrhein-Westfalen
Themenbereiche
Kultur, Zeitgeschichte, Religion, Arabischer Raum und Nahost