Jüdisch für Anfänger: Pessach - Die Freiheit feiern
Über die Veranstaltung
„Warum unterscheidet sich diese Nacht von allen anderen Nächten? “ fragt in der Seder-Nacht, dem am Vorabend der Pessach-Woche beginnenden Festauftakt, das jüngste Kind der Familie. Daraufhin antwortet der Vater mit der alten Erzählung der Errettung der Israeliten aus der Knechtschaft Ägyptens, dem der Zug durchs Rote Meer und schließlich die lange Wüstenwanderung des Volkes Israel folgte. Wer kennt sie nicht, denn diese Erzählung ist ein Stück Weltliteratur. Am Beginn stand der Exodus. Und mit dieser Nacht des Auszugs aus Ägypten begann die Geschichte Israels, genauer: es begann Gottes Geschichte mit seinem auserwählten Volk.
Für das jüdische Selbstverständnis ist das Exodus-Geschehen bis heute elementar. Gemäß der jüdischen Überlieferung durchlebt jede Generation ihren eigenen Exodus. Jedes Jahr im Frühjahr erinnert das Pessach-Fest an diese biblische Geschichte. Das Matzenbrot, die in Salzwasser getauchten Eier und das Bitterkraut stehen für diese Erinnerung an die dunklen Tage, aber auch für die Befreiung aus der Sklaverei.
Zur jüdischen Identität gehört das Sich-Erinnern, kollektiv wie individuell, an Pessach ebenso wie an den anderen jüdischen Feiertagen. „To be a Jew ist to remember“, hat es Elie Wiesel formuliert. 2021 ist ein Erinnerungs- und ein Jubiläumsjahr: „1700 Jahre Jüdischen Leben in Deutschland“. In einer 12-teiligen Webtalk-Reihe werden wir über das Jahr die Lebendigkeit und Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland vorstellen.
In der ersten Folge sprechen wir über das Pessach-Fest, das am 28. März mit dem ersten Seder-Abend beginnen wird. Der Frankfurter Gemeinderabbiner Julian Chaim-Soussan berichtet im Gespräch mit Meinhard Schmidt-Degenhard von den Erinnerungen und den Geschichten des Pessach-Festes, erzählt wie das Fest auch in diesem Jahr wieder weltweit von Juden gefeiert wird.
Mit Meinhard Schmidt-Degenhard und Rabbiner Julian – Chaim Soussan