Dies ist eine Kooperationsveranstaltung von Frauen für Freiheit e.V., der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und der Thomas-Dehler-Stiftung.

Das Bild von Frauenrechten in Indien ist geprägt von überholten Klischees wie Witwenverbrennung, Abtreibung weiblicher Föten, Misshandlung junger Bräute wegen der Mitgift oder schweren Vergewaltigungsfällen, die international für Solidarität für Frauen sorgten. Gleichzeitig hatte Indien mit Indira Gandhi eine der ersten weiblichen Premierministerinnen der Welt und bekannte Politikerinnen wie Jayalalitha, Mamata Banerjee oder Sushma Swaraj hervorgebracht. In einigen Bundesstaaten gibt es gar eine Frauenquote in der Verwaltung, in ganz Indien ist sie für das Parlament bereits beschlossen. Laut Pew Research 2022 fühlt sich nur jede fünfte indische Frau persönlich diskriminiert. Tatsächlich haben sich die gesetzlichen Grundlagen für Frauenrechte in Indien verändert, nominell sind Frauen seit 75 Jahren gleichberechtigt. Es gibt zahlreiche Projekte von Frauen, die ihre Situation verbessern möchten, sowie Proteste gegen Gewalt und für gleiche Rechte. Unter anderem haben Frauen 2019 in Kerala eine über 600 Kilometer lange Menschenkette gebildet.

Inwieweit diese Fortschritte aber bei Frauen ankommen und wie sich die Situation von Frauen in dem Vielvölkerstaat nach Ethnien und Religion unterscheidet, diskutieren Anya Malhotra, freiberufliche Übersetzerin, und Südasienkorrespondentin Natalie Mayroth, wohnhaft in Mumbai. Bei dem Gespräch werden auch die Auswirkungen der Wahlen von April bis Juni 2024 für die Zukunft von Frauenrechten beleuchtet, bei denen erneut Narendra Modi zum Premierminister des mit fast eineinhalb Milliarden bevölkerungsreichten Staates der Erde gewählt wurde. Moderieren wird Rebecca Schönenbach, Vorsitzende des Vereins Frauen für Freiheit.

Zur Reihe:
Die Freiheit einer Gesellschaft kann an den gesetzlich garantierten Rechten für Frauen und der Umsetzung von Gleichberechtigung gemessen werden. Wo Frauen nicht die gleichen Rechte zugestanden werden, finden sich auch immer Einschränkungen in anderen gesellschaftlichen Bereichen. Daher sagt die Situation von Frauen viel über die aktuelle Lage eines Landes aus. Frauenrechte sind Menschenrechte, wo Frauen vollständig entrechtet sind, wie beispielsweise in Afghanistan, ist die Lage für die gesamte Bevölkerung meist desolat. In den letzten Jahren hat sich im Hinblick auf Frauenrechte einiges verändert. Während einige Länder wie Saudi Arabien vorsichtige Schritte hin zu mehr Rechten für Frauen machen, Indien sogar die Gesetzgebung geändert hat, wurden die Rechte von Frauen unter anderem in Russland und Polen weiter beschnitten.
In der Reihe Frauenrechte im Fokus soll die aktuelle Situation von Frauen in verschiedenen Ländern beleuchtet werden, sowie der Zusammenhang von Frauenrechten und Sicherheit, Freiheit und Wohlstand.

Gast
Anya Malhotra
ist freiberufliche Übersetzerin und Konferenzdolmetscherin sowie Mitglied des Internationalen Verbands der Konferenzdolmetscher (AIIC) mit Sitz im Verbandsvorstand für die Region Asien-Pazifik. Neben hochrangigen Regierungsgesprächen und internationalen Konferenzen dolmetscht sie u.a. für Organisationen im entwicklungspolitischen und sozialen Bereich in ihren drei Sprachen Englisch, Deutsch und Hindi. Sie hat zudem Bücher, Kurzgeschichten und Gedichte mehrerer deutschsprachiger Autoren übersetzt und absolviert gegenwärtig ein Jurastudium.

Gast
Natalie Mayroth
hat sich auf die Berichterstattung über Südasien spezialisiert. Für die taz, die Presse oder die NZZ am Sonntag berichtet sie über Indien und die Region. Für ihre Berichterstattung über Gesundheit, Klima und Gender erhielt sie mehrere Stipendien, unter anderem vom European Journalism Centre, dem Dart Center oder Netzwerk Recherche e.V.

Moderation
Rebecca Schönenbach
arbeitet als unabhängige Beraterin im Bereich der Terrorismusbekämpfung, speziell auch zum Themenbereich islamische Finanzierungen. Als Spezialistin für Scharia und islamischen Extremismus hält sie Vorträge und berät Behörden, NGOs und Unternehmen. Darüber hinaus schreibt sie Fachbeiträge zu den Themenbereichen Islamic Finance, Islamismus, Radikalisierung und Frauenfeindlichkeit. Als Vorsitzende des Vereins Frauen für Freiheit engagiert sie sich gegen Gewalt gegen Frauen, vor allem gegen politische Gewalt mit dem Ziel, Gleichberechtigung abzuschaffen. Schönenbach ist Mitherausgeberin des Sammelbandes „Ich will frei sein, nicht mutig – FrauenStimmen gegen Gewalt“.

Frauenrechte im Fokus: INDIEN


Veranstaltungsart

Webtalk

Zeit

31.07.2024 | 18:00 - 19:00

Veranstalter

Landesbüro Bayern

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