Die Perspektive des globalen Südens
Der Krieg in Europa verändert die Welt und hat massive Auswirkungen gerade auf Entwicklungs- und Schwellenländer des Globalen Südens. Russland und die Ukraine zählen weltweit zu den bedeutendsten Getreidelieferanten und Handelspartnern für Agrarprodukte. Millionen Menschen in Afrika und der arabischen Welt sind angewiesen auf Weizen, Mais und andere Grundnahrungsmittel aus der Kriegsregion. Derzeit steigen die Preise dramatisch, es drohen Hungersnöte und nicht zuletzt auch politische Krisen.
Hilfswerke wie Oxfam, World Vision oder MISEREOR befürchten für die ärmsten Regionen eine Katastrophe. In vielen Ländern war die Situation bereits aufgrund der Corona-Pandemie außerordentlich angespannt. Wenn die politische Lage in Europa weiter eskaliert, so könnte dies für bald 1 Milliarde Menschen auf diesem Globus zu einer Hungersnot führen.
Auf der anderen Seite haben gerade in den letzten Jahren Russland und China ihren politischen und wirtschaftlichen Einfluss in Afrika massiv ausgebaut, derweil der Westen sein moralisches Kapital zunehmend verspielt hat. Im Globalen Süden bestimmen andere Narrative die politische Wahrnehmung und auch die Perspektive auf den Krieg in Europa ist eine andere. Abstimmungen in der Uno-Vollversammlung haben gezeigt, dass die antirussische Koalition des Westens global gesehen gerade mit Blick auf die südliche Hemisphäre längst nicht so schlagkräftig ist, wie dies in Europa scheint. Überschätzt der Westen am Ende seine Einflusssphäre? Wie notwendig ist ein Perspektivwechsel, um zu verstehen, was der Krieg in Europa für die Welt bedeutet?
Die Perspektive des globalen Südens
Hungersnöte, Krisen und russische "Freundschaft"
Veranstaltungsart
Webtalk
Zeit09.05.2022 | 19:00 - 20:30
VeranstalterLänderbüro Norddeutschland
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