Die Ideen der Freiheit - Teil 7

Menschheitsverbrechen wie der Holocaust sind schwer zu begreifen. Wie kann ein Volk scheinbar unhinterfragt sich einem Totalitären System fügen und wie können so viele scheinbar "normale Menschen" sich zum Mittäter eines Völkermordes machen? Diese Fragen wurden nach dem 2. Weltkrieg in der Philosophie, Psychologie und Politikwissenschaft intensiv diskutiert. Eine der einschlägigsten Arbeiten betrifft den Prozess eines SS-Obersturmbannführers, der den Nürnberger Prozessen entgehen konnte und erst im Jahre 1960 in Buenos Aires festgesetzt wurde. Die Rede ist von Adolf Eichmann, dem im Jahre 1961 der Prozess in Jerusalem gemacht und schließlich zum Tode verurteilt wurde.

Die jüdische Philosophin und Journalistin Hannah Arendt schrieb über den Eichmann-Prozess. Sie beobachtete scharfsinnig die Abläufe des Prozesses und den Umgang mit einem Kriegsverbrecher in diesem Prozess. Sie verband dies mit ihren Beobachtungen über die Natur des Totalitären und prägte im Rahmen ihrer Arbeit den Begriff der "Banalität des Bösen". Hannah Arendt zählt damit zu den bedeutendsten liberalen Totalitarismusforschern und Philosophen des vergangenen Jahrhunderts. Wir portraitieren und diskutieren ihr Werk gemeinsam mit PD Dr. Ines Soldwisch, Privatdozentin für Neuere und Neueste Geschichte und Marc Bauer, Jurist und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Büro Dr. Marco Buschmann MdB.

Über die Reihe "Ideen der Freiheit": Die Idee der Freiheit ist so alt wie die Menschheit selbst. Die moderne Manifestation der Ideen der Freiheit finden sich in der Weltanschauung des Liberalismus wieder. In der Reihe "Ideen der Freiheit" betrachten wir liberale Philosophen im Portrait und beschäftigen uns mit den Gedanken, die sie zur Ideengeschichte des Liberalismus beigetragen haben.

Gast
PD Dr. phil. Ines Soldwisch
Dr. Ines Soldwisch ist Privatdozentin für Neuere und Neueste Geschichte und arbeitet zur Zeit in einem Drittmittelprojekt an der Universität Düsseldorf. Ihre Arbeit- und Forschungsschwerpunkte sind: Europäische Integration, Geschichte der Liberalismus und Geschichte der DDR.

Gast
Marc Bauer
...wurde im Februar 1995 in Köln geboren. Er schloss sein Abitur als Jahrgangsbester im Jahre 2013 ab und war Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln und schloss im September 2021 das zweite juristische Staatsexamen ab. Seit letztem Jahr promoviert er zur Verjährung von Straftaten im Sexualstrafrecht an der Universität Trier.