Taiwan - Deutschlands Zerrissenheit zwischen Demokratie und Handel

In den Medien und auf Social Media ist die Unterstützung für die Demokratie in Taiwan groß und wird stets geschützt, besonders in Phasen, in denen China besonders aggressiv auftritt. Doch so groß die Unterstützung dort auch aussehen mag, ist sie nicht immer auf politischer Ebene zu finden. Deutschland ist hin und hergerissen zwischen China als Großmacht und Handelspartner und Taiwan als schützenswerter Demokratie. Demokratie zu fordern scheint einfacher, als Realpolitik umzusetzen, besonders, wenn vielschichtige Ebenen wie Wirtschafts- und Sicherheitspolitik abzuwägen sind.

Warum hat Deutschland so eine unklare Haltung? Woher kommt die Zerrissenheit, welche Faktoren haben einen Einfluss darauf? Was sollte Deutschland sich im Falle eines wahrscheinlichen chinesischen Angriffs positionieren? Und welche Handlungsspielräume bietet die Ein-China-Strategie Deutschlands/der EU?

Um sich einen besseren Überblick über diese Situation verschaffen zu können, möchten wir über diese Fragen mit unseren Experten diskutieren.

Gast
Dr. Marcus Faber MdB
ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages. Seitdem ist er Mitglied des Verteidigungsausschusses und stellv. Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft. Seit 2019 war Faber stellv. Vorsitzender der Deutsch-Taiwanischen Gesellschaft e.V., seit 2022 ist er deren Vorsitzender.

Gast
Dr. Gudrun Wacker
ist Senior Fellow in der Forschungsgruppe Asien der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin. Ihre Forschung konzentriert sich auf Chinas Außen- und Sicherheitspolitik, die Beziehungen zwischen EU und China, Sicherheitsarchitektur im asiatisch-pazifischen Raum und Indo-Pazifik sowie Taiwan. Sie ist derzeit Delegierte der EU in der Expert and Eminent Persons Group des ASEAN Regional Forum.