Die „Bloodlands“ im 21. Jahrhundert
Als "Bloodlands" bezeichnete der Historiker Timothy Snyder die Räume Osteuropas, in denen die totalitären Systeme Deutschlands und der Sowjetunion sich überlappten und die Bevölkerung mit Gewaltverbrechen überzogen. Der Überfall der russischen Streitkräfte auf die Ukraine hat eine weitere Runde von Terror in den "Bloodlands" eingeläutet. Großstädtewurden von der russischen Armee ohne Rücksicht auf zivile Verluste großflächig zerstört, Präzisionsmunition für Angriffe auf zivile Infrastruktur im Westen der Ukraine genutzt.Wo sich die russische Armee zurückgezogen hat, wie beispielsweise aus Butscha, sind hunderte von Kriegsverbrechen ans Tageslicht gekommen.
Zum Krieg gehört die Gewalt. Professor Sönke Neitzel sieht im Krieg unterschiedliche nationale Gewaltkulturen wirken. Wie äußert sich die Gewaltkultur im Krieg und woher rührt die Gewaltkultur der russischen Streitkräfte? Haben sich die ukrainischen Streitkräfte in den 30 Jahren der Unabhängigkeit auch von diesem Erbe lösen können? Mit welchen Institutionen versuchen westliche Armeen ihre Gewaltkultur so zu formen, dass die Gewalt im Krieg als akzeptabel wahrgenommen wird? Diese und andere Fragen diskutiert er im Gespräch mit Moderatorin Anja Reinhardt.
Die „Bloodlands“ im 21. Jahrhundert
Gewaltkultur und Kriegsverbrechen im russischen Angriffskrieg
Veranstaltungsart
Webtalk
Zeit12.07.2022 | 18:00 - 19:00
VeranstalterLänderbüro Hessen/Rheinland-Pfalz
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