Afrika im Fadenkreuz: Wie China und Russland den Westen verdrängen
Dies ist eine Kooperationsveranstaltung der Professur für Internationale Politik und transatlantische Beziehungen der Universität Regensburg, der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und der Thomas-Dehler-Stiftung.
Nach einigen hoffnungsvollen Jahren verdüsterte sich die Lage in Afrika seit Beginn des Jahrzehnts. In Äthiopien kam es zu einem blutigen Bürgerkrieg, im Sudan bekämpfen sich die beiden vorherrschenden Gruppen mit brutaler Gewalt, in der Sahelzone wurde eine Regierung nach der anderen weggeputscht. Der IS führt in Nordafrika mittlerweile weltweit seine meisten Anschläge durch. China und Russland weiten ihren Einfluss aus, der Westen scheint dem kaum etwas entgegenzusetzen zu haben. Frankreich und Deutschland mussten ihre Stabilisierungsmissionen in Mali abbrechen, Paris seine Truppen auch aus Niger abziehen. Zusammen mit Bevölkerungsdruck und Klimawandel führen diese Entwicklungen zu einem Migrantenstrom nach Europa.
Was sind die Ursachen für die Probleme in den einzelnen Ländern und Regionen? Wie groß ist die Rolle Pekings und Moskaus auf dem Kontinent wirklich? Und: Was kann der Westen und insbesondere Europa tun, um Afrika in Fragen wie dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und dem Nahostkonflikt auf seine Seite zu bringen? Diese und weitere Fragen diskutieren Prof. Dr. Stephan Bierling von der Universität Regensburg und Dr. Arne Perras, langjähriger Afrika-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung und intimer Kenner des Kontinents.
Die Reihe Fokus Sicherheitspolitik nimmt jeden Monat aktuelle internationale Konflikte in den Blick und erörtert ihre Bedeutung für Deutschland und Europa. Militärstrategische Fragen wurden hierzulande lange Zeit öffentlich kaum diskutiert, erst im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine hat sich das geändert. Dabei beobachten die Länder der Nato, der EU und die übrigen Staaten Europas aufmerksam, wie sich Berlin positioniert. Fast alle wünschen eine stärkere Rolle der Bundesrepublik. Gerade jetzt, während der größten globalen Herausforderungen der vergangenen drei Jahrzehnte, bedarf es einer klaren sicherheitspolitischen Vision des bevölkerungsreichsten und ökonomisch stärksten EU-Mitglieds.
Unsere Gastgeber sind Prof. Dr. Stephan Bierling und Prof. Dr. Gerlinde Groitl. Im Wechsel diskutieren sie mit Expertinnen und Experten zentrale Herausforderungen für die Bundesrepublik und beleuchten die vielfältigen Verflechtungen deutscher Sicherheitspolitik sowie die häufig gegensätzlichen Interessen der innenpolitischen Akteure.
Gäste
Dr. Arne Perras
arbeitet seit dem Jahr 2000 im außenpolitischen Ressort der Süddeutschen Zeitung. Von 2006 bis 2012 berichtete er aus Afrika, mit Sitz in Kampala. Danach wechselte er nach Singapur und bereiste die Länder im südlichen Asien, von Pakistan im Westen bis Papua-Neuguinea im Osten. Im Oktober 2020 kehrte er in die SZ-Zentrale zurück. Perras wurde in Geschichte promoviert und ist Autor des Buches "Carl Peters and German Imperialism 1856 to 1918. A Political Biography" (Oxford University Press, 2004). Für seine Auslandsreportagen erhielt er mehrere journalistische Auszeichnungen, Theodor-Wolff-Preis, Premio Marco Luchetta (Dario D'Angelo Award), Deutscher Medienpreis Entwicklungspolitik.
Prof. Dr. Stephan Bierling
ist seit Mai 2000 Professor für Internationale Politik und Transatlantische Beziehungen an der Universität Regensburg. Häufig analysiert er die deutsche Außenpolitik sowie die US-Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik in deutschen und internationalen Zeitungen sowie in Rundfunk und Fernsehen. Zuletzt hat er in seinem Buch „America First: Donald Trump im Weißen Haus“ eine Bilanz der Ära Trump vorgelegt.
Afrika im Fadenkreuz: Wie China und Russland den Westen verdrängen
Fokus Sicherheitspolitik mit Prof. Dr. Stephan Bierling und Dr. Arne Perras
Veranstaltungsart
Webtalk
Zeit20.03.2024 | 19:00 - 20:00
VeranstalterLandesbüro Bayern
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