10 Jahre Eurasische Wirtschaftsunion
Die Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU), der Armenien, Belarus, Kasachstan, Kirgisistan und Russland angehören, fördert seit ihrer offiziellen Gründung am 01. Januar 2015 die wirtschaftliche Zusammenarbeit im postsowjetischen Raum mit dem Hauptzweck, einen Binnenmarkt für Güter, Dienstleistungen, Kapital und Arbeitskräfte zu schaffen sowie die nationalen Volkswirtschaften der Mitgliedsstaaten auf dem Weltmarkt zu stärken.
Zehn Jahre nach ihrer Gründung scheint die Union von einer vertieften Integration jedoch noch weit entfernt, denn neben ihrer formalen wirtschaftspolitischen Funktion nimmt die Union, zumindest aus Sicht des dominierenden Russlands, auch eine geopolitische Dimension an, da die EAWU oft als Gegenmodell zur Europäischen Union gesehen wird und Teil von Russlands Bemühungen ist, seinen Einfluss in der Region zu stärken.
Welche wirtschaftlichen Erfolge hat die Eurasische Wirtschaftsunion in den letzten zehn Jahren erzielt? Welche Rolle spielt die EAWU für die Mitgliedstaaten in einer zunehmend multipolaren Weltordnung? Wie beeinflusst die Dominanz Russlands die wirtschaftliche und politische Balance innerhalb der Union? Welche Auswirkungen haben geopolitische Spannungen wie beispielsweise der Ukraine-Konflikt auf die Zukunft der EAWU? Welche Potenziale gibt es für eine Erweiterung oder Vertiefung der Union?
Diese und andere Fragen wollen wir mit Ute Kochlowski-Kadjaia, Projektleiterin Russland & Zentralasien der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, und dem Politikwissenschaftler Dr. Hannes Meißner diskutieren.
Gäste
Ute Kochlowski-Kadjaia
studierte an der Philosophischen Fakultät der Leningrader Universität. Nach beruflichen Stationen als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Internationale Politik und Wirtschaft, in Berlin, Leiterin der Repräsentanz der Dresdner Bank AG in Russland sowie Geschäftsführerin des Osteuropavereins e.V. und des OstAusschuss-Osteuropavereins der Deutschen Wirtschaft e.V., ist sie nun seit September 2020 Projektleiterin Russland und Zentralasien für die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.
Dr. Hannes Meißner
ist Politikwissenschaftler und beschäftigt sich mit politischer Risikoanalyse und politischem Risikomanagement von multinationalen Unternehmen (MNEs) mit Schwerpunkt postsowjetischer Raum. Er ist Senior Researcher und Lektor am Kompetenzzentrum für Schwarzmeerraumstudien der Fachhochschule des BFI Wien. Dort ist er akademischer Koordinator des Jean-Monnet-Netzwerkprojekts "EUCON", das sich mit den Beziehungen zwischen der EU und der EEU/Russland befasst. Außerdem ist er Experte und Lehrbeauftragter für den postsowjetischen Raum an der Universität Wien, Forschungsgruppe Osteuropa.
10 Jahre Eurasische Wirtschaftsunion
Motor wirtschaftlicher Integration oder geopolitisches Machtinstrument?
Veranstaltungsart
Webtalk
Zeit06.01.2025 | 19:00 - 20:15
VeranstalterLänderbüro Hessen/Rheinland-Pfalz