Neue Friedensperspektiven für den türkisch-kurdischen Konflikt?

Ein Handschlag zwischen Abgeordneten der prokurdischen Partei DEM und Devlet Bahçeli, dem Vorsitzenden der MHP und wichtigen Partner in der regierenden Volksallianz von Präsident Erdoğan führte in der Türkei im Oktober 2024 zu Bewegungen im jahrzehntelangen türkisch-kurdischen Konflikt. Wenige Wochen später forderte Bahçeli außerdem den PKK-Gründer Abdullah Öcalan auf, im türkischen Parlament die Entwaffnung der PKK zu verkünden. "Ein Türke, der die Kurden nicht liebt, ist kein Türke und ein Kurde, der die Türken nicht liebt, ist kein Kurde", sagte Bahçeli sogar nach dem darauffolgenden Terroranschlag in Ankara. Erdoğan wiederholte den Satz und der Außenminister erklärte die Türkei zur einzigen Beschützerin Kurden in der Region. Auch der Sturz des syrischen Diktators Baschar Al-Assad, der bis dahin mit kurdischen Milizen kooperierte, machte die Frage nach dem Umgang mit den Kurden nicht nur im eigenen Land und ein außenpolitisches Umdenken dringender. Daraufhin zeigte sich die türkische Regierung sogar bereit, eine autonome Region der Kurden in Syrien anzuerkennen, solange sie nicht von der PKK geführt wird.
All diese Entwicklungen werfen nun Fragen auf: Ist dies der Beginn eines ernsthaften Friedensprozesses im türkisch-kurdischen Konflikt oder nur ein Manöver der türkischen Regierung, um die eigene Macht zu konsolidieren? Welche Strategie verfolgt die Volksallianz mit dieser Initiative? Könnte eine Versöhnung zwischen der Türkei und der PKK erzielt werden, hätte das Auswirkungen auf verschiedenen Ebenen: auf die türkische Innenpolitik, die Integrität von Kurden und Kurdinnen in der Türkei, die Integrität der Türkei im regionalen System, aber auch direkte außenpolitische Auswirkungen wie den Aufbau des neuen Staates Syrien.
Um all diese spannenden Fragen und die Entwicklungen einordnen zu können, wollen wir diese diskutieren mit Dr. Sinem Adar (SWP), Aret Demirci (FNF Istanbul) und Dr. Erkan Arikan (Deutsche Welle).

Gäste

Dr. Sinem Adar
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Centrum für angewandte Türkeistudien (CATS) der Stiftung Wissenschaft und Politik. Dr. Adars Schwerpunkt liegt auf der türkischen Innenpolitik und den Beziehungen zwischen der EU und der Türkei mit besonderem Schwerpunkt auf der Migrationszusammenarbeit und der türkischen Diaspora in Europa.

Dr. Erkan Arikan
ist seit November 2018 Leiter der Türkisch-Redaktion der Deutschen Welle und ist auch Mitglied der DW-Chefredaktion. Zuvor war er Redaktionsleiter der türkischen Redaktion im Funkhaus Europa des WDR. Von 2008 bis 2012 arbeitete er bei ARD-aktuell in Hamburg und war unter anderem bei tagesschau24 und Phoenix zu sehen.

Aret Demirci
ist Projektleiter der FNF in Istanbul. Zuvor war Herr Demirci Projektberater im Regionalbüro Sofia und Projektleiter der FNF für Syrien und Libanon sowie Projektkoordinator im Büro der FNF in Istanbul.

Neue Friedensperspektiven für den türkisch-kurdischen Konflikt?


Veranstaltungsart

Webtalk

Zeit

27.03.2025 | 18:00 - 19:00

Veranstalter

Länderbüro Niedersachsen/Bremen


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