Neoliberalismus – eine Ordnung der Freiheit
Während der Herrschaft des NS-Regimes wurden politische Gegner der NSDAP verfolgt. Auch Liberale waren von Verfolgung betroffen, wie zum Beispiel der nach Istanbul emigrierte Alexander Rüstow. Von ihm soll auch der Begriff "Neoliberalismus" stammen. Geprägt wurde dieser beim Walter Lippmann Kolloquium, dass 1938 in Paris stattfand. Liberale aus Deutschland und Europa vernetzten sich während der Herrschaft des Faschismus in vielen informellen Treffen, wo die Zukunft der offenen Gesellschaft und der Marktwirtschaft diskutiert und gestritten wurde. Aus diesen frühen Treffen ging unter anderem die Mont Pélerin Society hervor, die bis heute existiert.
Wir wollen dieses selten beleuchtete und mythenumwogene Kapitel der Geschichte des Neoliberalismus gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Wohlgemuth diskutieren.
Über die Reihe: Neoliberal; für einige kommt es wie ein Schimpfwort daher. Bilder eines angeblich ungezügelten Kapitalismus unter Vorreiterschaft politischer Akteure wie Ronald Reagan und Margaret Thatcher zieren ein Zerrbild sozialer Kälte und der Entfremdung. Sogar Verbindung zu einer Art modernem Autoritarismus werden gezeichnet. Höchste Zeit für etwas Aufklärung. Der Neoliberalismus, hat seine Wurzeln in den 1920er Jahren und verstand sich als Weiterentwicklung des klassischen Liberalismus. Tatsächlich spielte in einigen neoliberalen Schulen der Staat eine bedeutendere Rolle als im klassischen Liberalismus. Wir nehmen Sie mit auf eine Zeitreise durch die Geschichte des Neoliberalismus und seinen verschiedenen Ausprägungen bis in die Gegenwart. Was ist eigentlich Neoliberalismus und wie sollte der neue "Neoliberalismus" des 21. Jahrhunderts aussehen? Diese Fragen erörtern wir gemeinsam in der Diskussion mit unseren Gästen.
Gast
Prof. Dr. Michael Wohlgemuth
...ist Forschungsbeauftragter der Stiftung für Staatsrecht und Ordnungspolitik. Zudem ist er Direktor der Denkmanufaktur Open Europe Berlin gGmbH, apl. Professor für politische Ökonomie an der Universität Witten/Herdecke und u.a. Fellow am Walter Eucken Institut (Freiburg i. Br.) sowie Kollegprofessor des Promotionskollegs Soziale Marktwirtschaft der Konrad-Adenauer-Stiftung. Er hat Volkswirtschaftslehre in Freiburg i.Br. studiert, am Max-Planck Institut zur Erforschung von Wirtschaftssystemen in Jena geforscht und an der dortigen Universität promoviert. Wohlgemuth ist Gründungsmitglied des „Netzwerk Ordnungsökonomik und Sozialphilosophie“ (NOUS); daneben u.a. Mitglied der Mont Pèlerin Gesellschaft, der Ludwig Erhard Stiftung und des ideengeschichtlichen Ausschusses des Vereins für Socialpolitik.
Neoliberalismus – eine Ordnung der Freiheit
Teil 2: Neoliberaler Untergrund – Die Denker der Mont Pelerin Society
Veranstaltungsart
Webtalk
Zeit07.05.2024 | 19:00 - 20:00
VeranstalterLandesbüro Nordrhein-Westfalen