Mutterschutz nach Fehlgeburten
Im Jahr 2020 kamen in Deutschland rund 773 000 Kinder lebend zur Welt – und es gab 3162 Totgeburten und ungezählte Fehlgeburten. Das Erleben der Frauen, Partner und Familien ist in jedem Fall individuell und oftmals körperlich wie psychisch höchst belastend. Bisher haben Mütter, die ein totes Kind zur Welt bringen, nur dann Anspruch auf Mutterschutz, wenn mindestens die 24. Schwangerschaftswoche oder ein Geburtsgewicht von 500 Gramm erreicht sind. Nur dann ist rechtlich von einer Totgeburt die Rede. Nach einer Fehlgeburt hingegen besteht kein Anspruch auf Mutterschutz, also wenn die Geburt vor der 24. Woche stattfand und das Kind weniger als 500 Gramm wog.
Laut dem aktuellen Koalitionsvertrag soll sich dies nun ändern. Anspruch auf Mutterschutz sollen künftig alle Frauen haben, die nach der 20. Schwangerschaftswoche eine Fehl- oder Totgeburt erleiden - und dies rechtlich abgesichert und ohne sich in dieser belastenden Situation z.B. vor einem Arbeitgeber erklären zu müssen. Auch Väter sollen laut Koalitionsvertrag eine zweiwöchige Schutzzeit erhalten nach der Geburt eines Kindes - auch bei Tot- bzw. Fehlgeburten ab der 20. Woche.
Gehen die Forderungen nach einem gestaffelten Mutterschutz weit genug? Welche Rechte haben die Väter? Gibt es weitere Bereiche, in denen die Versorgung und Betreuung betroffener Familien unterstützt und gefördert werden muss? Diesen und auch Ihren Fragen stellen sich Dr. Maren Jasper-Winter, Abgeordnete der FDP Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus und Mitglied im FDP-Bundesvorstand, die die Idee zur Entlastung betroffener Eltern in die Koalitionsverhandlungen einbrachte, Natascha Sagorski, die Initiatorin der Online Petition "Gestaffelter Mutterschutz nach Fehlgeburten", und Angela Sliwak, Elterngruppenleiterin und Trauerbegleiterin von Leere Wiege e.V..
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit den Liberalen Frauen Niedersachsen e.V. und Leere Wiege e.V. statt.
Mutterschutz nach Fehlgeburten
Bessere Unterstützung von Eltern nach einer Tot- oder Fehlgeburt
Veranstaltungsart
Webtalk
Zeit13.06.2022 | 20:00 - 21:00
VeranstalterLänderbüro Niedersachsen/Bremen