Massenproteste in Serbien
Nachdem im vergangenen November 2024 ein Bahnhofsdach in Novi Sad (Serbien) einstürzte, begannen sich Proteste im Land gegen den serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić zu formieren. Was als Studierendenproteste begann, entwickelte sich schnell zu einer demokratischen Massenbewegung gegen Korruption und Staatsversagen unter Vučić. Anfang April 2025 ernannte er schließlich einen neuen Premierminister, den ihm gegenüber loyalen Djuro Macut, einen Medizin-Professor der Universität Belgrad ohne jegliche politische Erfahrung.
Bei der politischen Krise Serbiens geht es jedoch um viel mehr als nur um Vučić: Es geht um die Zukunft des größten Landes des Westbalkans und seinen Weg zur EU-Mitgliedschaft. Serbien kann entweder die demokratischen Rückschritte stoppen oder Vučićs autoritären Kurs beschleunigen. Zwar ist der neue Premierminister ein unbeschriebenes Blatt, doch seine Wahl bedeutet für viele, dass es wieder keine echte Gewaltenteilung geben wird, da Vučić weiterhin alles entscheide.
Wird Macut einen demokratischeren Weg einschlagen oder wird Vučić weiterhin den Staat lenken? Könnte sich Serbien weiter in Richtung EU-Mitgliedschaft entwickeln oder eher weiter davon weg? Diese und viele weiteren Fragen wollen wir diskutieren mit ...
Mit ihrer Kampagne „UP for democracy“ setzt sich die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit für die Stärkung demokratischer Werte wie Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Gleichberechtigung weltweit ein. Sie ruft zum Engagement für diese Werte auf und motiviert zur Beteiligung an demokratischen Prozessen. Gemeinsam wollen wir eine Welt gestalten, in der freie Demokratien gedeihen können! UP for democracy!
Gäste
Dr. Marina Vulovic
ist seit 2022 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt »Geostrategische Konkurrenz für die EU im westlichen Balkan«. Zuvor war Sie Postdoktorandin im Projekt »Hegemonic Mobilisations in Central and Eastern Europe«, Universität Helsinki, Finnland und wissenschaftliche Mitarbeiterin zum Thema Serbien-Kosovo-Beziehungen.
Markus Kaiser
ist Projektleiter der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit für die Staaten des Westbalkans. Er ist seit August 2022 auf Posten in Belgrad und betreut von dort aus mit einem achtköpfigen Team die Länder Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Kosovo und Serbien.
Dr. Andreas Ernst
ist Mitarbeiter der NZZ auf dem Balkan. 2002 Korrespondent in Belgrad. 2007 Nationalfonds-Forschungsprojekt zum «state-building» in Kosovo. 2011 Visiting Fellow am Zentrum für Südosteuropastudien der Universität Graz. 2013 Journalisten- preis der Südosteuropa-Gesellschaft. 2014 Istanbul-Reise- stipendium zur Untersuchung des türkischen Einflusses auf dem Balkan. Seit 2018 betreut Ernst das EU-Dossier der Auslandredaktion.
Massenproteste in Serbien
Für eine demokratische Zukunft
Veranstaltungsart
Webtalk
Zeit06.05.2025 | 18:00 - 19:00
VeranstalterLänderbüro Niedersachsen/Bremen
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