Kriege ohne Ende? Perspektiven für die Ukraine und den Mittleren Osten

Dies ist eine Kooperationsveranstaltung der Professur für Internationale Politik und transatlantische Beziehungen der Universität Regensburg, der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und der Thomas-Dehler-Stiftung.

Die vergangenen Monate waren sicherheitspolitisch äußerst turbulent. Fast ein Jahr nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 dauert der Krieg im Gazastreifen an. Beobachter fürchteten nach der Tötung ranghoher Funktionäre von Hamas und Hisbollah zuletzt sogar einen regionalen Flächenbrand bis hin zu einem iranischen Großangriff auf Israel. Ohne die amerikanische Abschreckung wäre die Lage vielleicht längst eskaliert. Auch in der Ukraine gibt es eine neue Dynamik, aber keine Friedensperspektive. In einer überraschenden Offensive sind ukrainische Truppen in der Region Kursk auf russisches Staatsgebiet vorgedrungen. Russland erhöht seinerseits den Druck auf die Front in der Ukraine, die umfassend von westlicher Unterstützung abhängig ist. China, Nordkorea und der Iran stützen wiederum Moskaus Kriegsmaschinerie. Europa ist von den Entwicklungen in beiden Regionen hochgradig betroffen. Wie sieht die aktuelle Lage in der Ukraine und im Mittleren Osten aus? Was wollen Russland und der Iran? Welche Handlungsoptionen gibt es für die westliche Politik? Und was ist von den USA zu erwarten, die nun in die heiße Phase des Präsidentschaftswahlkampfs zwischen Kamala Harris und Donald Trump eintreten? Diese und andere Fragen diskutiert Prof. Dr. Gerlinde Groitl mit dem Sicherheitspolitikexperten Peter Rough vom amerikanischen Hudson Institute in Washington, DC.

Die Reihe Fokus Sicherheitspolitik nimmt jeden Monat aktuelle internationale Konflikte in den Blick und erörtert ihre Bedeutung für Deutschland und Europa. Militärstrategische Fragen wurden hierzulande lange Zeit öffentlich kaum diskutiert, erst im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat sich das geändert. Dabei beobachten die Länder der NATO, der EU und die übrigen Staaten Europas aufmerksam, wie sich Berlin positioniert. Fast alle wünschen eine stärkere Rolle der Bundesrepublik. Gerade jetzt, während der größten globalen Herausforderungen der vergangenen drei Jahrzehnte, bedarf es einer klaren sicherheitspolitischen Vision des bevölkerungsreichsten und ökonomisch stärksten EU-Mitglieds. Unsere Gastgeber sind Prof. Dr. Stephan Bierling und PD Dr. Gerlinde Groitl. Im Wechsel diskutieren sie mit Expertinnen und Experten zentrale Herausforderungen für die Bundesrepublik und beleuchten die vielfältigen Verflechtungen deutscher Sicherheitspolitik sowie die häufig gegensätzlichen Interessen der innenpolitischen Akteure.

Gäste

Prof. Dr. Gerlinde Groitl
ist habilitierte Politikwissenschaftlerin und forscht und lehrt an der Professur für Internationale Politik und transatlantische Beziehungen der Universität Regensburg. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören die amerikanische, deutsche und europäische Außen- und Sicherheitspolitik, die transatlantischen Beziehungen sowie Großmachtkonkurrenz und Weltordnungsfragen. Zuletzt erschien ihr Buch "Russia, China and the Revisionist Assault on the Western Liberal International Order".

Peter Rough
ist Senior Fellow und Leiter des Zentrums für Europa und Eurasien am Hudson Institute, einem Think Tank in Washington, DC. Er kommentiert und publiziert zu Fragen der amerikanischen Außenpolitik, nationalen Sicherheit und Strategie. Zu seinen früheren beruflichen Stationen gehören u.a. Tätigkeiten als Associate Director im White House Office of Strategic Initiatives unter US-Präsident George W. Bush, als Forschungsdirektor im Büro von George W. Bush und als Berater für das US Army Special Operations Command. In Deutschland ist er als sicherheitspolitischer Analyst und USA-Erklärer der breiten Öffentlichkeit durch seine vielen Radio- und Fernsehauftritte bestens bekannt.