Krieg in Europa: Die Parade des 9. Mai in Moskau
Der Sieg über das nationalsozialistische Deutschland im Jahr 1945 war einer der definierenden Momente der Sowjetunion und prägte das Selbstverständnis über Jahrzehnte. Mit der jährlichen Siegesparade von Moskau unterstrich die Sowjetunion und später Russland den Anspruch eine befreierische Kraft der Geschichte zu sein. Mit dieser Botschaft wurde auch Außenpolitik betrieben und der Beitrag und auch das Leid anderer osteuropäischer Staaten in den Hintergrund gedrängt. Nach dem Zerfall der Sowjetunion erlebte die "Siegesparade des 9. Mai" in den Putinjahren parallel zu Militarisierung der Gesellschaft eine Wiederbelebung.
Die diesjährige Parade findet aufgrund des russischen Überfalls auf die Ukraine in Kriegszeiten statt und trifft auf ein immer stärker gleichgeschaltetes Russland. Beobachter befürchten, dass Putin den 9. Mai für eine weitere Eskalation des bislang wenig erfolgreichen Krieges nutzen und die russische Gesellschaft weiter auf seinen aggressiven und imperialistischen Kurs einschwören wird.
Welche Botschaften werden dieses Jahr transportiert, welche Bilder genutzt und wie unterscheidet sich der diesjährige "9. Mai" von den vergangenen Paraden? Moderatorin Dr. Gesine Dornblüth und Professor Dr. Jan Kusber von der Universität Mainz erörtern im gemeinsamen Gespräch die Bedeutung des "9. Mai" für das russische Selbstverständnis und analysieren die diesjährige Machtinszenierung.
Krieg in Europa: Die Parade des 9. Mai in Moskau
Deutung einer (anti-)faschistischen Inszenzierung
Veranstaltungsart
Webtalk
Zeit11.05.2022 | 19:00 - 20:00
VeranstalterLänderbüro Hessen/Rheinland-Pfalz
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