Juristenausbildung in Deutschland: Endstation Staatsexamen?

Alle Jurastudierenden wissen es: Der Weg zum Staatsexamen ist lang und steinig. Die monatelange, intensive Vorbereitung erweist sich oft als kräftezehrend und stressig. Leistungs- und Notendruck sind enorm. Schon früh im Studium, spätestens aber im Repetitorium hört man dann auch davon, dass bei jeder Prüfungsrunde, bis zu 33 Prozent der Prüflinge durchfallen. Eine beängstigende Vorstellung, nach über vier Jahren Studium schließlich ohne Abschluss dazustehen und im juristischen Examen durchzufallen. Nichtsdestotrotz für etwa einen von Dreien wird dieser Albtraum bittere Realität. Doch was ist eigentlich dran an der Behauptung, wer beim Staatsexamen durchfällt stehe vor dem Nichts? Wie geht es eigentlich weiter, wenn das Unvorstellbare eingetreten ist? Und ist die heutige Juristenausbildung überhaupt noch zeitgemäß?

Viele Jahre lang war das Juristenausbildungsgesetz (JAG) NRW unangetastet. Zum 17. Februar 2022 trat das neue Juristenausbildungsgesetz des Landes NRW nun in Kraft. Schon ab diesem Tage gelten bereits einige der Neuregelungen, u.a. zur praktischen Studienzeit und der Bewertung der Examensprüfungen. Ein nicht unbeachtlicher Teil der neuen Vorschriften entfaltet seine Wirkung hingegen erst nach einer dreijährigen Übergangsfrist, die mit Ablauf des 16.02.2025 endet. Unter dem Hashtag #notmyJAG firmierte sich bereits früh Widerstand seitens der Landesfachschaft Jura Nordrhein-Westfalen e.V., die bemängelte, dass die Interessen der Studierende so gut wie gar nicht berücksichtigt wurden. „Es genügt nicht, lediglich digitale Inhalte in das Studium zu implementieren, wenn nicht auch auf Modernität in anderen Bereichen geachtet wird. Dazu zählt beispielsweise auch, einen Fokus auf die mentale Gesundheit der Studierenden zu setzen und gezielt Maßnahmen zur Senkung des psychischen Drucks zu treffen“ hieß es in einer Pressemitteilung der Landesfachschaft. Wie bewerten Studierende, Lehrende und der Staatssekretär im Ministerium der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen die Neuregelungen? Für uns spricht Kira Schulze Lohoff mit Dirk Wedel, Staatssekretär im Ministerium der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Julian Krüper, Lehrstuhlinhaber für Öffentliches Recht, Verfassungstheorie und interdisziplinäre Rechtsforschung an der Ruhruniversität Bochum und der Studentin Jenny Joy Schumann über notwendige Reformen in der Juristenausbildung und deren Konsequenzen.

Juristenausbildung in Deutschland: Endstation Staatsexamen?


Veranstaltungsart

Webtalk

Zeit

17.03.2022 | 19:30 - 20:45

Veranstalter

Landesbüro Nordrhein-Westfalen

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