Für Allah morden

Dies ist eine Kooperationsveranstaltung der Professur für Internationale Politik und transatlantische Beziehungen der Universität Regensburg, der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und der Thomas-Dehler-Stiftung.

1979 ist das Geburtsjahr des modernen islamistischen Terrorismus. Mit der Revolution im Iran, der Besetzung der Großen Moschee in Mekka und dem sowjetischen Einmarsch in Afghanistan entstand der Dschihadismus, der seither zu einer dauerhaften und ernsten Sicherheitsbedrohung der internationalen Ordnung geworden ist. Nach Recherchen von Fondapol, einem französischen Think Tank, töteten islamistische Terroristen zwischen 1979 und 2021 bei fast 50.000 Anschlägen etwa 210.000 Menschen. Ob als Taliban, Al-Kaida, Islamischer Staat, Hisbollah oder Hamas - Ziel der Islamisten ist es, "Ungläubige" auszumerzen, laizistische Regierungen zu stürzen und selbst die Macht zu erringen, um einen Gottesstaat zu errichten. Der Mordzug der Hamas am 7. Oktober gegen Israel mit etwa 1.400 Opfern ist nur das letzte bestialische Beispiel für die lebensverachtende Ideologie des Dschihadismus.
Warum erhält der islamistische Terrorismus nach wie vor Zulauf? Woher bekommt er Sprengstoffe, Kalaschnikows und Raketen? Wer finanziert ihn? Und was kann der Westen tun, um sich gegen die dschihadistische Gefahr zu wappen? Diese und weitere Fragen diskutiert Prof. Dr. Stephan Bierling von der Universität Regensburg mit einem der weltweit herausragenden Extremismus-Experten Dr. Hans-Jakob Schindler, Senior Director beim global tätigen Counter Terrorism Project.

Die Reihe Fokus Sicherheitspolitik nimmt jeden Monat aktuelle internationale Konflikte in den Blick und erörtert ihre Bedeutung für Deutschland und Europa. Militärstrategische Fragen wurden hierzulande lange Zeit öffentlich kaum diskutiert, erst im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine hat sich das geändert. Dabei beobachten die Länder der Nato, der EU und die übrigen Staaten Europas aufmerksam, wie sich Berlin positioniert. Fast alle wünschen eine stärkere Rolle der Bundesrepublik. Gerade jetzt, während der größten globalen Herausforderungen der vergangenen drei Jahrzehnte, bedarf es einer klaren sicherheitspolitischen Vision des bevölkerungsreichsten und ökonomisch stärksten EU-Mitglieds.

Unsere Gastgeber sind Prof. Dr. Stephan Bierling und PD Dr. Gerlinde Groitl. Im Wechsel diskutieren sie mit Expertinnen und Experten zentrale Herausforderungen für die Bundesrepublik und beleuchten die vielfältigen Verflechtungen deutscher Sicherheitspolitik sowie die häufig gegensätzlichen Interessen der innenpolitischen Akteure.

Gast
Dr. Hans-Jakob Schindler
ist Senior Director des Counter Extremism Project (CEP). Darüber hinaus ist er unter anderem Vorsitzender des Beirats von BerFin Advisory, Mitglied des Berlin Anti-Financial Crime Forum, Co-Vorsitzender des Beirats des Global Diplomatic Forum (GDF) in London, Mitglied des internationalen Beirats des Global Counter Terrorism Council (GCTC) in Indien und Justice for Kurds in New York. Dr. Schindler lehrt außerdem an der Akademie für Sicherheit in der Wirtschaft AG (ASW Akademie AG) in Essen. Sein Arbeitsschwerpunkt liegt seit den späten 1990er Jahren auf Terrorismusfragen, einschließlich der Nutzung neuer Technologien durch Terroristen, Terrorismusfinanzierung und internationalen Sanktionen. Von 2013 bis 2018 koordinierte er das Überwachungsteam für Sanktionen gegen ISIL (Da'esh), Al-Kaida und die Taliban im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen.

Gast
Prof. Dr. Stephan Bierling
ist seit Mai 2000 Professor für Internationale Politik und Transatlantische Beziehungen an der Universität Regensburg. Häufig analysiert er die deutsche Außenpolitik sowie die US-Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik in deutschen und internationalen Zeitungen sowie in Rundfunk und Fernsehen. Zuletzt hat er in seinem Buch „America First: Donald Trump im Weißen Haus“ eine Bilanz der Ära Trump vorgelegt.