Endometriose: (k)ein Tabuthema
In Deutschland sind 5-6 Millionen Frauen von Endometriose betroffen. Und obwohl die Zahl der Betroffenen so hoch ist - sie reicht sogar an die Zahl der Menschen mit Diabetes Typ-II heran - ist die Krankheit kaum erforscht und in der Gesellschaft noch weitestgehend unbekannt.
Einfach ausgedrückt ist Endometriose eine chronische Erkrankung, bei der durch eine Fehleinnistung von Gebärmutterschleimhaut an anderen Stellen, als der Gebärmutterhöhle, zu Verwachsungen und heftigen Schmerzen kommen kann. An den Einnistungsorten kann es zu Organveränderungen kommen und durch eine chronische Entzündung erklärt sich auch, dass 25-50% der Frauen mit Endometriose an Unfruchtbarkeit leiden.
Der Leidensweg der betroffenen Frauen ist lang und häufig geprägt von Fehldiagnosen. Doch nicht nur die Krankheit selbst stellt die Betroffenen vor eine Herausforderung. Die Lebensqualität der Frauen ist stark beeinträchtigt, Freizeitaktivitäten oder die Ausübung des Berufes manchmal gar nicht mehr möglich. Nicht zuletzt können die Auswirkungen der Krankheit zu Depressionen führen.
Wie kann eine bessere Aufklärung über und eine intensivierte Erforschung der Endometriose sichergestellt werden? Was muss seitens der Politik getan werden um den Betroffenen eine Stimme zu geben und wie sollte die Aufklärungsarbeit bei Medizinern verbessert werden? Über diese und andere Fragen möchten wir gemeinsam mit unseren Experten und Expertinnen sprechen.
Gast
Wiebke Knell MdL
ist stellvertretende Vorsitzende der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag und frauenpolitische Sprecherin. Auf ihre Initiative hin wurde das Thema Endometriose erstmals in einer Aktuellen Stunde in einem deutschen Parlament diskutiert. Die Politikwissenschaftlerin war vor ihrer Zeit im Landtag als Pressesprecherin tätig.
Moderation
Anja Muhle
ist freischaffende Moderatorin. Die studierte Medienwissenschaftlerin ist in ihrer Heimat kommunalpolitisch aktiv. Sie stammt aus Niedersachsen und moderiert regelmäßig Publikumsveranstaltungen sowie Workshops. Häufige Schwerpunkte sind dabei gesellschaftliche Themen und kreative Formen der Bürgerbeteiligung.
Gast
Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Hans-Rudolf Tinneberg
war im Rahmen einer Professur für Endometriose an der Frauenklinik der Univ. Krakau, Polen tätig. Zudem hat er 15 Jahre die Frauenklink der Justus-Liebig-Universität in Gießen geleitet. Er ist Ehrenpräsident der Europäischen Endometriose Liga und ausgewiesener Spezialist für minimal invasive gynäkologische Eingriffe bei schwieriger Endometriose.
Gast
Nadine Grotjahn
ist selbst Betroffene der Erkrankung und hat eine Weiterbildung „Spezielle Qualifizierung auf dem Gebiet der Endometriose der „Stiftung-Endometriose-Forschung“ und der „Europäischen Endometriose Liga“ abgeschlossen. Seit 2019 rückt sie die Erkrankung in den Fokus der Öffentlichkeit. Sie hat einen Dokumentarfilm über Endometriose produziert und baut aktuell eine Beratungsstelle für Betroffene auf.
Endometriose: (k)ein Tabuthema
Stand der Forschung - Perspektiven für Betroffene
Veranstaltungsart
Webtalk
Zeit25.07.2023 | 19:00 - 20:00
VeranstalterLänderbüro Hessen/Rheinland-Pfalz