Die Freiheit der Andersdenkenden: Martin Luther
Martin Luthers Ideen zur Freiheit des Christenmenschen werden oft als ambivalent betrachtet. Er betonte, dass diese Freiheit im Glauben und der Gnade Gottes wurzelt, nicht in menschlichen Werken. Luther lehnte die Vorstellung ab, dass man sich durch gute Taten das Heil verdienen könne, und betonte stattdessen die Bedeutung der Rechtfertigung allein durch den Glauben. Luther dadurch als Liberalen zu bezeichnen wäre sicherlich zu kurz gefasst.
Wir diskutieren mit der evangelischen Theologin Eva-Maria Hanke über Luthers ambivalente Haltung zu Fragen der Religionsfreiheit und der Freiheit des Christenmenschen.
Über die Reihe: „Freiheit ist die Freiheit der Andersdenkenden.“ Dieses Zitat wird postum Rosa Luxemburg zugeschrieben, die es an den Rand eines Redemanuskripts kritzelte. Insofern ist es beeindruckend welche Wirkkraft dieser Satz nach ihrem Tod entfaltete. In dieser Reihe stellen wir Ihnen Ideen der Freiheit vor, die von Kritikern und Feinden der offenen Gesellschaft erarbeitet wurden. Ihr klares Ziel war es, den Begriff „Freiheit“ an die eigene Ideologie anzupassen, ihn umzudeuten und so für sich zu vereinnahmen.
Gast
Dr. Eva-Maria Hanke
Eva-Maria Hanke ist studierte Theologin und Historikerin. Nach einem abgeschlossenen Referendariat promoviert sie an der Universität Heidelberg im Bereich Religionswissenschaften und Interkulturelle Theologie. Ihr Schwerpunkt ist die Erforschung des zeitgenössischen evangelischen Christentums in der Volksrepublik China. Sie engagiert sich breit im Bereich deutsch-chinesischer Beziehungen. Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit dem Verhältnis von Liberalismus zu Christentum und Kirche.
Die Freiheit der Andersdenkenden: Martin Luther
Veranstaltungsart
Webtalk
Zeit10.10.2023 | 19:00 - 20:00
VeranstalterLandesbüro Nordrhein-Westfalen