China und Südafrika: Eine Partnerschaft gegen die USA?

China hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Partner Südafrikas entwickelt. Mit den von den USA zum 7. August eingeführten 30 % Zöllen auf zentrale Exportprodukte droht nun eine Verschärfung der Lage: Südafrikas Schlüsselindustrien wie Automobilbau und Landwirtschaft sind unmittelbar betroffen, zehntausende Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Die Regierung in Pretoria hat darauf mit einem umfassenden Maßnahmenpaket reagiert – von Exporthilfen über einen neuen Localisation Fund bis hin zur aktiven Nutzung der Afrikanischen Freihandelszone. Parallel dazu intensiviert Südafrika seine Handels- und Investitionsbeziehungen mit China. Ein geplanter Pakt für die Jahre 2025–2029 sieht Kooperationen in Sektoren wie Stahl, Batterien, Pharma und digitale Infrastruktur vor und signalisiert eine strategische Neuausrichtung.
Gleichzeitig bleibt die politische Dimension dieser Entwicklungen umstritten.

Unsere Veranstaltung nimmt diese Dynamik zum Anlass, um Chancen und Risiken der chinesisch-südafrikanischen Partnerschaft zu beleuchten.
Diskutiert werden die Folgen der US-Zölle für Südafrikas Exportwirtschaft, die Bedeutung der engeren Anbindung an China und die Frage, wie sich Bevölkerung, Politik und Wirtschaft in Südafrika zwischen den globalen Machtblöcken positionieren können.

Gäste

Inge Herbert
ist Expertin für internationale Beziehungen, Management und Kommunikation. Sie leitet das Regionalbüro Subsahara-Afrika der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.

Dr. Tim Zajontz
vertritt derzeit die Professur für Internationale Beziehungen an der Universität Freiburg. Er ist außerdem Research Fellow am Centre for International and Comparative Politics der Stellenbosch University und Teil des globalen Forschungsnetzwerks Second Cold War Observatory. Zajontz ist Autor des Buchs The Political Economy of China’s Infrastructure Development in Africa: Capital, State Agency, Debt.