Belarus nach den Wahlen 2025
Die Präsidentschaftswahlen in Belarus haben in den letzten Jahren international für Schlagzeilen gesorgt. Seit den umstrittenen Wahlen 2020 und den darauffolgenden Massenprotesten gegen Präsident Alexander Lukaschenko, der seit 30 Jahren an der Macht ist, ist das Land in einem politischen Ausnahmezustand. Unterdrückung, Verhaftungen von Oppositionellen, Einschränkungen der Meinungsfreiheit und der Zivilgesellschaft haben die demokratischen Hoffnungen vieler Menschen in Belarus gedämpft.
Offiziellen Angaben zufolge erhielt Lukaschenko im Jahr 2020 die Unterstützung von 80 Prozent der Wählerschaft. Die EU, die USA und eine Reihe anderer Länder erkennen dieses Ergebnis nicht an. Swetlana Tichanowskaja kandidierte ebenfalls für das Präsidentenamt, nachdem die Zentrale Wahlkommission ihren Mann, den oppositionellen Blogger und Politiker Sergej Tichanowski, nicht zugelassen hatte. Die Opposition ist bis heute überzeugt, dass Tichanowskaja bei der damaligen Wahl die Mehrheit der Stimmen erhalten hat. Die umstrittene Wiederwahl Lukaschenkos löste im August 2020 eine große Protestbewegung in Belarus aus. Derartige Proteste werde Lukaschenko nicht mehr zulassen, wie er im Rahmen der Wahlankündigung für 2025 sogleich erklärte.
Inwiefern hat sich die Machtposition von Alexander Lukaschenko seit der Wahl 2020 verändert? Wie steht es um die belarussische Opposition und die Exil-Politikerinnen und Politiker? Wie wird sich das zu erwartende Wahlergebnis auf die belarussische Gesellschaft und die Opposition auswirken? Welche Rolle spielen Russland und andere Nachbarländer in der Stabilisierung oder Veränderung der politischen Verhältnisse in Belarus? Diese und andere Fragen wollen wir gemeinsam mit Anna Kravtšenko, Büroleiterin Ukraine und Belarus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, der aus Belarus stammenden Politikwissenschaftlerin Alina Kharysava und der Journalistin Dr. Gesine Dornblüth diskutieren.
Gäste
Anna Kravtšenko
studierte Politikwissenschaft und Osteuropastudien. Seit November 2021 leitet sie das FNF Büro für die Ukraine und Belarus. Sie begann ihre berufliche Laufbahn bei der GIZ, wo sie in Kirgisistan, der Republik Moldau und Deutschland arbeitete.
Dr. Gesine Dornblüth
ist promovierte Slavistin und Hörfunkjournalistin. Von 2012 bis 2017 war sie Deutschlandfunk-Korrespondentin in Moskau. Seit Beginn der 1990er Jahre unternahm sie zahlreiche Recherchereisen nach Russland und den gesamten postsowjetischen Raum. Zuletzt erschienen von ihr gemeinsam mit Thomas Franke "Jenseits von Putin" und "Putins Gift".
Alina Kharysava
stammt aus Belarus und zog als 17-jährige nach Deutschland. Sie ist Politikwissenschaftlerin und Expertin der Abteilung Strategie und Analytik im Büro von Sviatlana Tsikhanouskaya. Sie moderiert auf TikTok und YouTube die „Belarus News“.
Belarus nach den Wahlen 2025
Zwischen Unterdrückung und Hoffnung
Veranstaltungsart
Webtalk
Zeit28.01.2025 | 17:30 - 18:30
VeranstalterLänderbüro Hessen/Rheinland-Pfalz
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