Geschichte verstehen - Demokratie neu denken
Vor 80 Jahren, am 27. Januar 1945, haben sowjetische Soldaten der Roten Armee das Konzentrationslager Auschwitz erreicht und die wenigen Überlebenden befreit. Vor allem aber fanden sie unzählige Leichen. Die Ungeheuerlichkeit und Einzigartigkeit der systematischen deutschen Massenmordaktionen prägen unsere Gesellschaft bis heute. Wenige Jahre nach Kriegsende und der Befreiung wurde dann im Mai 1949 die junge Bundesrepublik gegründet. Bis heute gilt es, das „Wissen um die Gräueltaten von damals weiterzugeben“ und „das Erinnern wachzuhalten“ (Angela Merkel). Was kann 80 Jahre nach Kriegsende eine liberale Demokratie extremistischen Bedrohungen entgegensetzen, damit „Nie wieder“ keine leere Worthülse bleibt?
Sich Geschichte zu vergegenwärtigen und zu verstehen ist existentiell für Demokratie und gibt zudem Orientierung, nach vorne zu denken. So kann gelingen, im Bewusstsein der Geschichte die Herausforderungen und Szenarien von morgen rechtzeitig zu erkennen und klug zu gestalten: Da sind Migration und der demografische Wandel zu nennen, aber auch Digitalisierung und KI, Klimawandel und Globalisierung. Und wie so oft, hängt vieles mit vielem zusammen – und zwingt uns neu und anders zu denken! Das vielschichtige kulturelle und politische Gedächtnis macht die Stärke von Demokratie aus. Visionen, Phantasien und Mut bauen die Brücke in die Zukunft.
Die Politikwissenschaftlerin Andrea Römmele hat verschiedene Szenarien unserer Welt von morgen skizziert und lädt ein, Demokratie neu zu denken. Ein Webtalk über Geschichte, Gegenwart und Zukunft unserer Gesellschaft – mit der Möglichkeit, auch Ihre Fragen als Zuschauer ins Gespräch miteinzubringen.
Moderation
Meinhard Schmidt-Degenhard
studierte Philosophie, Psychologie, Theologie und Soziologie. 30 Jahre lang moderierte er die TV-Sendungen horizonte und das Sonntagsgespräch. Seit Sommer 2016 ist er freiberuflich als Moderator, Coach und Interviewtrainer tätig
Gast
Prof. Dr. Andrea Römmele
ist Professorin für Politische Kommunikation und Vizepräsidentin an der Hertie School/Berlin. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten zählen Demokratie, Wahlen und Parteien. Sie war u.a. am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES), an der John Hopkins University in Washington DC und am Wissenschaftszentrum in Berlin tätig. Ihr ZIel ist es, Politik und Demokratie einer breiteren Öffentlichkeit zu erklären, so u.a. mit ihrem neuen Buch „Demokratie neu denken“ (Campus Verlag).
Geschichte verstehen - Demokratie neu denken
Herausforderungen und Szenarien von morgen
Veranstaltungsart
Webtalk
Zeit22.01.2025 | 18:00 - 19:15
VeranstalterLänderbüro Norddeutschland