Weltoffen: Ukraine-Krieg: Zerreißprobe für Osteuropa
Seit dem 24. Februar führt Russland gegen die Ukraine einen Angriffskrieg. Die Reaktionen innerhalb der post-sowjetischen Gesellschaften reichen von pro-russischen Demonstrationen bis zu Antikriegskundgebungen und beispielloser Solidarität mit den ukrainischen Flüchtenden. Dies ist ganz wesentlich auf die komplexen und multidimensionalen Beziehungen post-sowjetischer Staaten zu Russland infolge ihrer Geschichte – und damit auf wirtschaftliche, soziale und sicherheitspolitische Wechselwirkungen – zurückzuführen. Zudem lässt sich eine Spaltung zwischen Generationen feststellen: Während jüngere Menschen tendenziell pro-westlich aufgewachsen sind und den Krieg verurteilen, positionieren sich viele ältere Menschen weniger kritisch zum Krieg, da sie oftmals aufgrund ihrer sowjetischen Sozialisation eine Nähe zu Russland spüren. So wie Russland und andere post-sowjetische Staaten oftmals schmerzvolle Transformationsprozesse durchlaufen mussten, so durchlebten auch ihre Bürgerinnen und Bürger individuelle, identitätsprägende Brüche in ihren Lebensentwürfen.