Wilhelm Röpke: Wegbereiter des Ordoliberalismus

Wilhelm Röpke (1899–1966) gehört zu den Gründungsvätern der Sozialen Marktwirtschaft. Geboren am 10. Oktober 1899 im nordwestdeutschen Schwarmstedt, studierte er Staatswissenschaften mit dem Schwerpunkt Nationalökonomie an den Universitäten Göttingen, Tübingen und Marburg. Seine Karriere führte ihn an die Universitäten Jena, Graz und Marburg, von wo er besonders im Zuge der Weltwirtschaftskrise wichtige wirtschaftspolitische Beiträge leistete. 1933 emigrierte er aufgrund seiner liberalen Überzeugungen und offener Kritik am Nationalsozialismus in die Türkei, bevor er 1937 eine Professur am Institut des Hautes Études Internationales in Genf erhielt, wo er bis zu seinem Lebensende wirkte.
Im Zuge des Zweiten Weltkrieges veröffentlichte er Werke, die trotz Verbot durch die Nationalsozialisten noch während des Krieges an Einfluss in Deutschland gewannen, auch auf Ludwig Erhard. Gemeinsam mit der Freiburger Schule um Walter Eucken wurde Röpke einer der wichtigsten Vertreter des Ordoliberalismus. Von der Schweiz aus war Röpke für die junge Bundesrepublik ein viel beachteter Berater und Kommentator. 1947 gründete er gemeinsam mit Friedrich August von Hayek die Mont Pèlerin Society, eine bis heute existierende Gesellschaft liberaler Ökonomen, Philosophen und Publizisten. Im Zuge der beginnenden Europäischen Integration war er einer der europäischen Intellektuellen, welche früh über die verschiedenen Integrationsentwürfe debattierten. Sein Werk an der Schnittstelle zwischen liberaler Politischer Ökonomie und konservativer Sozialphilosophie stellt Fragen, die heute mit viel Gewinn neu gestellt werden können.
Anlässlich seines 125. Geburtstages sprechen Prof. Dr. Gerhard Wegner, Vorsitzender des Wilhelm-Röpke-Forums in der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft, und Prof. Dr. Stefan Kolev, wissenschaftlicher Leiter des Ludwig-Erhard-Forums für Wirtschaft und Gesellschaft, über Röpkes Werk und seinen Einfluss bis in die Gegenwart.

Gäste

Prof. Dr. Gerhard Wegner
hatte bis September 2022 den Lehrstuhl für Institutionenökonomie und Wirtschafts-politik an der Universität Erfurt inne, zuvor war er Professor an der Ruhr-Universität Bochum. Er war Vorsitzender des Ausschusses für Evolutorische Ökonomik beim Verein für Socialpolitik, ist Vorsitzender des Wilhelm-Röpke-Forums in der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft in Erfurt und Mitglied des Promotionskollegs „Soziale Marktwirtschaft“ der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Prof. Dr. Stefan Kolev
ist seit März 2023 der wissenschaftliche Leiter des Ludwig-Erhard-Forums in Berlin. Seit März 2012 ist er Professor für Wirtschaftspolitik an der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Er war stellvertretender Vorsitzender des Wilhelm-Röpke-Instituts in Erfurt. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte des ökonomischen Denkens und die Weiterentwicklung der Ordnungsökonomik. Er ist Altstipendiat, Mitglied des Auswahlausschusses für Neustipendiaten und Mitglied des Kuratoriums der Friedrich- Naumann-Stiftung für die Freiheit.

Wilhelm Röpke: Wegbereiter des Ordoliberalismus

Zum 125. Geburtstag eines der Gründungsväter der Sozialen Marktwirtschaft


Veranstaltungsart

Webtalk

Zeit

11.10.2024 | 18:00 - 19:30

Veranstalter

Reinhold-Maier-Stiftung


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