Wie werden wir in Zukunft heizen?
Das sogenannte Heizungsgesetz, vor allem das geplante Verbot von Öl- und Gasheizungen, hat zu viel Wirbel in der Gesellschaft und Streit in der Koalition geführt. Konkret sollen ab dem 1. Januar 2024 neu eingebaute Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Ausnahmen soll es nur für Eigentümer geben, die älter als 80 Jahre sind. In diesen Fällen soll die Pflicht erst dann greifen, wenn das Haus vererbt oder verkauft wird. Damit soll der Klimaschutz vorangetrieben und Deutschlands Ziel, bis 2045 klimaneutral zu sein, erreichbar werden.
Viele warnen jedoch vor den Kosten einer solchen Umstellung, sowohl für den Staat als auch für die Bürgerinnen und Bürger. Sie fragen sich, ob es nicht auch andere Möglichkeiten gäbe, Klimaschutzmaßnahmen im Wohnungssektor auf den Weg zu bringen. Denn eine große Anzahl der Betroffenen kann sich, trotz der Förderungen, den geforderten Umbau schlicht nicht leisten. Wenn bereits ab nächstem Jahr keine neuen reinen Öl- und Gasheizungen mehr eingebaut werden dürfen, scheint die Übergangszeit recht kurz. Manche warnen auch davor, dass diese Rigorosität zu einem abnehmenden Klimaschutz-Engagement in der Bevölkerung führen könnte.
In der Veranstaltung werden unsere Experten die Inhalte des Gesetzesentwurfs darlegen und Hintergründe und Probleme sowie die möglichen weiteren Entwicklungen diskutieren.
Gast
Prof. Dr.-Ing. Herbert Pfeifer
ist seit 1998 Leiter des Instituts für Industrieofenbau und Wärmetechnik der RWTH Aachen University. Er studierte Maschinenbau mit der Fachrichtung „Energietechnik“ und war zehn Jahre lang in der Stahlindustrie tätig. Seine Lehr- und Forschungsgebiete sind die Energieeffizienz thermischer Prozesse, Wasserstoff als Alternativer Brennstoff zur Bereitstellung von Wärme und die Transformation (der Industrie) zur CO2-freien/armen Technologie.
Gast
Prof. Dr.-Ing. Stefan aus der Wiesche
ist seit 2007 Professor an der FH Münster, wo er das Labor für Wärme-, Energie- und Motorentechnik des Fachbereichs Maschinenbau leitet. Er wurde mit einem Thema zur Modellbildung und Simulation von thermofluidischen Mikrosystemen promoviert und mit einer Arbeit auf dem Gebiet der Wärmeübertragung habilitiert. Stefan aus der Wiesche ist Associate Editor der internationalen Fachzeitschrift Journal of Fluids Engineering (JFE) und Autor zahlreicher Publikationen auf dem Gebiet der Wärme- und Energietechnik.
Gast
PD Dr. phil. habil. Karin Schnebel
studierte Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft und Soziologie. Sie wurde zum Thema "Selbstbestimmung in multikulturellen Gesellschaften" promoviert und an der Goethe-Universität Frankfurt habilitiert. Neben diversen wissenschaftlichen Tätigkeiten ist Schnebel Wissenschaftliche Leiterin des Gesellschaftswissenschaftlichen Instituts München für Zukunftsfragen und leitet derzeit Projekte zu den Themen Extremismus, Antisemitismus, Religionen und Europa. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Religionspolitik, Extremismus, Minderheiten, Migration und Asyl, Antisemitismus sowie Geschlechterfragen.
Wie werden wir in Zukunft heizen?
Das geplante Verbot von Öl- und Gasheizungen: Hintergründe, Probleme, Alternativen
Veranstaltungsart
Webtalk
Zeit30.05.2023 | 19:00 - 20:30
VeranstalterLandesbüro Bayern
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