Die Chicago Boys – Friedman und der angloamerikanische Neoliberalismus

Die amerikanische Chicago Schule des Neoliberalismus, ist sicherlich die international wirkmächtigste aller neoliberalen Schulen. Das lag nicht nur an der stark wachsenden Relevanz des amerikanischen Diskurses im Zuge der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sondern auch an seinen charismatischen Vertretern. Allen voran: Milton Friedman. Der Ökonom war nicht nur durch seine prägenden Schriften zum Monetarismus und seine Funktion als ökonomischer Berater der Reagan Administration bekannt, sondern durch seine populären Bücher und sein nahbares Auftreten in vielen Fernsehprogrammen. Friedman und sein akademischer Kollege Thomas Sowell scheuten die öffentliche Debatte nicht und machten neoliberale Ideen sogar populär. Wir betrachten sowohl die frühe als auch die spätere Chicago School gemeinsam mit Alexander Albrecht.

Über die Reihe: Neoliberal; für einige kommt es wie ein Schimpfwort daher. Bilder eines angeblich ungezügelten Kapitalismus unter Vorreiterschaft politischer Akteure wie Ronald Reagan und Margaret Thatcher zieren ein Zerrbild sozialer Kälte und der Entfremdung. Sogar Verbindung zu einer Art modernem Autoritarismus werden gezeichnet. Höchste Zeit für etwas Aufklärung. Der Neoliberalismus, hat seine Wurzeln in den 1920er Jahren und verstand sich als Weiterentwicklung des klassischen Liberalismus. Tatsächlich spielte in einigen neoliberalen Schulen der Staat eine bedeutendere Rolle als im klassischen Liberalismus. Wir nehmen Sie mit auf eine Zeitreise durch die Geschichte des Neoliberalismus und seinen verschiedenen Ausprägungen bis in die Gegenwart. Was ist eigentlich Neoliberalismus und wie sollte der neue "Neoliberalismus" des 21. Jahrhunderts aussehen? Diese Fragen erörtern wir gemeinsam in der Diskussion mit unseren Gästen.

Gast
Alexander Albrecht
...hat Ökonomie in Cambridge und London studiert und an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin gelehrt. In seiner Forschung beschäftigt er sich insbesondere mit Politischer Ökonomie.