Krieg in Europa: Gayropa Invicta
Der "Untergang des Abendlandes" ist ein wiederkehrendes reaktionäres Narrativ. Der Untergang wird dabei selten als endgültig verstanden, aber als Vorbedingung für den Wiederaufstieg. In Russland und weiten Teilen Osteuropas ist "Gayropa" oder "Gayrope" unter Konservativen ein Sinnbild für den Niedergang Westeuropas, das auf eine moralische Erneuerung aus dem Osten des Kontinents angewiesen ist. Über die sozialen Medien ist diese Idee auch im Westen angekommen und wird von reaktionären Strömungen aufgegriffen, die in der Genderpolitik, der Akzeptanz der queeren Szene oder anderen progressiven Entwicklungen die Symptome eines Zerfalls sehen und mit dem autoritären System in Russland sympathisieren.
In welchem Zusammenhang steht dieser "Kulturkampf" mit der imperialistischen Machtpolitk Russlands? Wie wird "Gayropa" propagandistisch genutzt, wer sind die Adressaten im Ausland? Handelt es sich um eine bewusste Propaganda zur Spaltung des Westens oder äußert sich darin - erneut - der Anspruch Russlands, Schutzpatron der antiliberalen Kräfte zu sein? Und kann Europa den Vorwurf ein liberaler Kontinent zu sein, nicht mit Stolz tragen?
Krieg in Europa: Gayropa Invicta
Das "degenerierte Europa“ in der russischen Kriegspropaganda
Veranstaltungsart
Webtalk
Zeit19.07.2022 | 18:00 - 19:00
VeranstalterLänderbüro Hessen/Rheinland-Pfalz
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