Eine Befragung muslimischer Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen sorgt aktuell für Aufsehen. Auch wenn die Stichprobe nur sehr klein war, sind die Ergebnisse beunruhigend und versetzen Politik und Lehrerverbände in Aufregung: Mehr als zwei Drittel der Befragten bejahten den Satz: „Die Regeln des Korans sind mir wichtiger als die Gesetze in Deutschland.“ Über 45 Prozent gaben an, dass für sie ein islamischer Gottesstaat „die beste Staatsform“ sei.

Es ist unstrittig: Der Großteil der Muslime in Deutschland bejaht die Gesetze des Landes und lebt einen moderaten Glauben! Und doch gibt es sie: die islamistischen Extremisten, die terroristische Anschläge bejahen oder gar ins Werk setzen wollen. Und die Gruppen des sogenannten legalistischen Islams, die die Islamisierung von Deutschland und Europa vorantreiben wollen und auf einen Staat hoffen, in dem die Scharia gesetzliche Richtlinie ist. Diese Gruppierungen werben für ihre Ziele, islamistische Influencer haben inzwischen auch TikTok für sich entdeckt. Die Ergebnisse aus Niedersachsen legen nahe, dass ihre Botschaften verfangen und das Modell eines islamischen Gottesstaats gerade unter Jugendlichen an Attraktivität gewinnt.

Was heißt das für Deutschland? Wie müssen Politik und Gesellschaft damit umgehen? Diskutieren Sie darüber mit unseren Experten!

Gäste

Gülden Hennemann

war von 2009 bis 2015 beim Bayerischen Verfassungsschutz tätig. Von 2015 bis 2020 war sie im bayerischen Justizministerium als Referatsleiterin für die Extremismusbekämpfung in JVAen zuständig. Aktuell ist sie Leiterin der Operativen Einheit Extremismusbekämpfung im bayerischen Justizvollzug. Nebenberuflich ist sie als Referentin u.a. zu den Themen Extremismusbekämpfung, türkischem Extremismus und Islamismus tätig. Zudem befasst sie sich mit Strukturen arabischer Großfamilien und unterstützt ehrenamtlich einzelne Mitglieder in ihrem Ausstieg aus der Kriminalität und Re-Integration in demokratische Gesellschaftsstrukturen.

Asmen Ilhan
arbeitet in den Projekten der Mansour-Initiative für Demokratieförderung und Extremismusprävention als Workshop-Leiter mit vorwiegend migrantischen jungen Menschen in Schulen und Haftanstalten. Die Erfahrungen und Beobachtungen aus der Arbeit mit den Jugendlichen teilt er bei Fachtagungen mit Lehrkräften und Sozialarbeitern, insbesondere bei den Themen „Umgang mit ideologisierten Jugendlichen“ und „Konstruktionen und Ausdrucksformen von Männlichkeit und Weiblichkeit in Jugendkulturen“.

PD Dr. phil. habil. Karin Schnebel
studierte Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft und Soziologie. Sie wurde zum Thema "Selbstbestimmung in multikulturellen Gesellschaften" promoviert und an der Goethe-Universität Frankfurt habilitiert. Neben diversen wissenschaftlichen Tätigkeiten ist Schnebel Wissenschaftliche Leiterin des Gesellschaftswissenschaftlichen Instituts München für Zukunftsfragen und leitet derzeit Projekte zu den Themen Extremismus, Antisemitismus, Religionen und Europa. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Religionspolitik, Extremismus, Minderheiten, Migration und Asyl, Antisemitismus sowie Geschlechterfragen.

Islam und Islamismus in Deutschland und Europa


Veranstaltungsart

Webtalk

Zeit

03.05.2024 | 19:00 - 20:30

Veranstalter

Landesbüro Bayern


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