Freiheit, Eigentum und Steuerstaat bei Thomas Hobbes

Reihe: Fiskus – Verfassung – Freiheit

Hat Thomas Hobbes einen illiberalen Autoritarismus vertreten, der das Leben, die Freiheit und das Eigentum der Bürger einem allmächtigen Leviathan ausliefert? Oder war er der „Gründer des Liberalismus“ (Leo Strauss) und Protagonist eines modernen „Besitzindividualismus“ (C. B. Macpherson), in dem der Leviathan vielmehr nur dazu dient, die bürgerlichen Macht- und Eigentumsverhältnisse zu garantieren?

In der Veranstaltung diskutieren Prof. Dr. Olaf Asbach und PD Dr. Sebastian Huhnholz, ob nicht beide Sichtweisen ein methodisch verfehltes und dadurch anachronistisches Verständnis von Hobbes’ Staats- und Rechtstheorie vertreten und dadurch die tatsächliche Bedeutung und Radikalität seiner Analyse der modernen Gesellschaft und ihrer politischen Verfasstheit verfehlen.
Die sich daraus ergebenden Folgen für eine kritische Perspektive auf die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse lassen sich dabei auch am Beispiel seiner Ausführungen über Staatsfinanzen und Steuerpolitik erkennen.

Über unsere Reihe: Soziale Ordnung, fiskalische Struktur und politische Verfassung bedingen einander. Viele Klassiker des politischen Denkens von Aristoteles über Thomas Hobbes bis James Buchanan dachten entsprechend kontrovers über die Finanzierung von Staat, Politik und öffentlichen Gütern nach. Wir stellen Ihnen einschlägige Stationen, Diskurse und Positionen von der Antike bis zur Gegenwart vor und diskutieren konkrete Themen und Ideen. Im Mittelpunkt steht stets die Frage, wie die politische Freiheit fiskalisch gestützt werden kann.

Gast

Prof. Dr. Olaf Asbach
ist Professor für Politikwissenschaft, insbesondere Geschichte und Theorie politischen Denkens an der Universität Hamburg. Zu seinen Schwerpunkten zählen Fragen der Grundlagen und Theorie von Staat und Politik in der modernen Gesellschaft sowie der Rolle, die politisch-soziale Ideen und Diskurse dabei spielen. Herausgegeben hat er unter anderem Edmund Burke: Tradition – Verfassung – Repräsentation: Kleine politische Schriften (hrsg. mit Dirk Jörke), Berlin/Boston 2019 und Der moderne Staat und ‚le doux commerce‘. Politik, Ökonomie und internationale Beziehungen im politischen Denken der Aufklärung, Baden-Baden 2014.

Moderation

PD Dr. Sebastian Huhnholz
lehrt am Geschwister-Scholl- Institut für Politikwissenschaft der LMU München. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählt die Ideengeschichte demokratischer Staatsfinanzierung. U.a. erschien 2018 sein Buch "Fiskus - Verfassung - Freiheit".

Freiheit, Eigentum und Steuerstaat bei Thomas Hobbes

Reihe: Fiskus – Verfassung – Freiheit


Veranstaltungsart

Webtalk

Zeit

17.03.2025 | 20:00 - 21:00

Veranstalter

Landesbüro Nordrhein-Westfalen


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