Existenzkampf in Nahost: Israel vor und nach dem 7. Oktober 2023

Dies ist eine Kooperationsveranstaltung der Professur für Internationale Politik und transatlantische Beziehungen der Universität Regensburg, der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und der Thomas-Dehler-Stiftung.

Seit dem Massaker der Hamas in Israel vom 7. Oktober 2023 mit rund 1.200 Toten herrscht Krieg im Gazastreifen. Ob und zu welchem Preis die israelischen Streitkräfte die Hamas zerschlagen können, ist nach wie vor ungewiss. Die katastrophale humanitäre Lage in Gaza und die Kritik am israelischen Vorgehen dominieren derzeit die Nachrichten. Doch wie sieht es eigentlich in Israel aus, dessen Geschichte als beständiger Existenzkampf beschrieben werden kann? Im vergangenen Jahr feierte Israel das 75. Jubiläum der Staatsgründung. Von Anfang an hatte sich das Land gegen Angriffe (dereinst) feindlicher Nachbarstaaten zur Wehr setzen müssen, bis heute wollen der Iran und islamistische Terrororganisationen Israel vernichten. Der Konflikt mit den Palästinensern ist nach wie vor ungelöst, alle bisherigen Friedensbemühungen scheiterten. Zugleich ringt das Land seit langem um seine Seele als Nation – als jüdischer und als demokratischer Staat. Vor dem Überfall der Hamas dominierten die turbulente Innenpolitik, die heftig umstrittene (und im Januar 2024 vom Obersten Gericht gekippte) Justizreform der rechtsreligiösen Regierung von Benjamin Netanyahu und die Siedlungspolitik im Westjordanland die politische Agenda.
In der Veranstaltung wollen wir erneut die Lage in Nahost thematisieren und dabei über die Tagespolitik hinausblicken: Wo steht Israel innen- und außenpolitisch ein Dreivierteljahrhundert nach der Staatsgründung? Wie berechtigt sind die Sorgen um die israelische Demokratie? Warum konnte der israelisch-palästinensische Konflikt bislang nicht gelöst werden? Wie blickt man in Israel auf den Terrorangriff vom 7. Oktober und den aktuellen Krieg im Gazastreifen? Welche Perspektiven gibt es für die Zeit nach dem Krieg? Und was bedeutet es, wenn hierzulande von Israels Sicherheit als deutscher Staatsräson gesprochen wird? Diese und andere Fragen diskutiert Prof. Dr. Gerlinde Groitl mit Richard C. Schneider, der als exzellenter Kenner der israelischen Politik aus Tel Aviv berichtet und dem deutschen Publikum als Journalist, Autor und Filmemacher bestens bekannt ist.

Die Reihe Fokus Sicherheitspolitik nimmt jeden Monat aktuelle internationale Konflikte in den Blick und erörtert ihre Bedeutung für Deutschland und Europa. Militärstrategische Fragen wurden hierzulande lange Zeit öffentlich kaum diskutiert, erst im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine hat sich das geändert. Dabei beobachten die Länder der Nato, der EU und die übrigen Staaten Europas aufmerksam, wie sich Berlin positioniert. Fast alle wünschen eine stärkere Rolle der Bundesrepublik. Gerade jetzt, während der größten globalen Herausforderungen der vergangenen drei Jahrzehnte, bedarf es einer klaren sicherheitspolitischen Vision des bevölkerungsreichsten und ökonomisch stärksten EU-Mitglieds.

Unsere Gastgeber sind Prof. Dr. Stephan Bierling und Prof. Dr. Gerlinde Groitl. Im Wechsel diskutieren sie mit Expertinnen und Experten zentrale Herausforderungen für die Bundesrepublik und beleuchten die vielfältigen Verflechtungen deutscher Sicherheitspolitik sowie die häufig gegensätzlichen Interessen der innenpolitischen Akteure.

Gast
Richard C. Schneider
wurde 1957 in München als Kind ungarischer Holocaust-Überlebender geboren. Er studierte Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte. Von 2006 bis 2015 war er Studioleiter und Chefkorrespondent im ARD-Studio Tel Aviv und hatte 2016 bis 2017 dieselbe Position im ARD-Studio Rom inne. Bis 2023 war er Editor-at-Large beim Bayerischen Rundfunk. Seit 2021 berichtet er für den SPIEGEL aus dem Nahen Osten. Schneider wurde mit zahlreichen Fernsehpreisen ausgezeichnet, darunter dem Bayerischen Fernsehpreis und dem Grimme-Preis.

Gast
Prof. Dr. Gerlinde Groitl
ist habilitierte Politikwissenschaftlerin und forscht und lehrt an der Professur für Internationale Politik und transatlantische Beziehungen der Universität Regensburg. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören die amerikanische, deutsche und europäische Außen- und Sicherheitspolitik, die transatlantischen Beziehungen sowie Großmachtkonkurrenz und Weltordnungsfragen. Zuletzt erschien ihr Buch "Russia, China and the Revisionist Assault on the Western Liberal International Order".

Existenzkampf in Nahost: Israel vor und nach dem 7. Oktober 2023

Fokus Sicherheitspolitik mit Prof. Dr. Gerlinde Groitl und Richard C. Schneider


Veranstaltungsart

Webtalk

Zeit

24.01.2024 | 19:00 - 20:00

Veranstalter

Landesbüro Bayern

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