Muss die Revolution von 1848/49 neu bewertet werden?

Wie die Revolution von 1848/49 in das Gedächtnis zukünftiger Generationen eingehen wird, scheint offener denn je. War sie eine gescheiterte, langfristig aber wirkungsreiche, eine radikale, eine demokratische oder liberale Revolution? Handelt es sich um eine „ganze“ oder nur um eine „halbe“ Revolution?

Wir erleben in diesen Jubiläumsjahren eine Verherrlichung der radikaldemokratischen Revolutionäre und eine Geringschätzung der liberalen Parlamentarier, meint Professor Ewald Grothe, Leiter des Archivs des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. Gemeinsam mit Professorin Hedwig Richter, derzeit Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, diskutieren wir, ob der Kompromiss der liberal-konstitutionellen Kräfte mit der Monarchie als prinzipieller Fehler bewertet werden sollte und ob die Demokraten von damals die einzig entschiedenen Revolutionäre waren. Das Gespräch wird moderiert von der Gießener Historikerin Professorin Anne Christine Nagel.

Brauchen wir eine Neubewertung von „1848“? Diskutieren Sie mit!

Moderation
Prof. Dr. Anne C. Nagel
ist Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen u.a. die Geschichte des Liberalismus sowie die Geschichte des konservativen Widerstands.

Gast
Prof. Dr. Hedwig Richter
ist Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr München und derzeit Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Für ihre Forschung wurde sie mehrfach ausgezeichnet.

Gast
Prof. Dr. Ewald Grothe
ist Leiter des Archivs des Liberalismus der FNF und Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Bergischen Universität Wuppertal. Zuletzt erschien sein Buch „Freiheitliche Ideen: Der schwierige Weg zur liberalen Demokratie.