Kurs EU: Die Republik Moldau nach der Parlamentswahl
Dies ist eine Kooperationsveranstaltung der Jungen DAG (YATA Germany), der Europäischen Akademie Bayern, der Südosteuropa-Gesellschaft, der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und der Thomas-Dehler-Stiftung.
Wäre Russland 2022 die Einnahme der Ukraine gelungen, wäre wohl auch das Schicksal Moldaus besiegelt gewesen. Doch die Ukraine hielt stand und erkämpfte damit auch die Freiheit seines kleinen Nachbarlandes. Seit dem Zerfall der Sowjetunion versucht Russland, die ehemalige Sowjetrepublik Moldau in seiner Einflusssphäre zu halten, im Krieg von 1992 erreichte es die Abspaltung Transnistriens. Inzwischen hat sich die Republik Moldau auf den Weg in die EU gemacht und ist genau deswegen ein Schauplatz von Russlands hybridem Krieg. Das Ziel: Die Westintegration Moldaus um jeden Preis verhindern. Das Mittel: Gezielte Einflussnahme, von erheblicher finanzieller Förderung prorussischer Kräfte über Desinformation und Propaganda, beispielsweise durch Bot-Netzwerke, bis hin zum Kauf von Wählerstimmen.
Bei der Parlamentswahl am 28. September stand also viel auf dem Spiel. Doch Putins Rechnung ging nicht auf: Die proeuropäische „Partei der Aktion und Solidarität“ (PAS) von Staatspräsidentin Maia Sandu kam auf über 50 Prozent der Stimmen und ist damit klarer Wahlsieger. Die Wähler hätten, so Sandu, „die Zukunft des Landes für viele Jahre entschieden“. Doch was bedeutet das konkret? Welche Chancen hat Moldau auf einen Beitritt zur Europäischen Union? Und hat sich das Land dem russischen Einfluss wirklich entzogen? Ex-Präsident Igor Dodon, zentrale Figur des prorussischen „Patriotischen Blocks“, behauptete bereits, die PAS habe die Wahl gestohlen, und rief zu Protesten auf. Zudem gibt der Aufbau neuer politischer Akteure durch Russland, die gezielt junge Menschen ansprechen, Anlass zur Sorge.
Im Webtalk diskutieren unsere Expertinnen und Experten über die Wahl, den russischen Einfluss im Land und die weiteren Entwicklungen. Diskutieren Sie mit!
Gäste
Thomas Hacker
war von 2017 bis 2025 Mitglied der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag. Dort war er zuletzt Mitglied in den Ausschüssen für die Angelegenheiten der Europäischen Union, für Kultur und Medien sowie im Unterausschuss Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik. Für die FDP-Fraktion war er Europapolitischer Sprecher und Medienpolitischer Sprecher. Thomas Hacker ist seit 2013 Präsident der Thomas-Dehler-Stiftung. Darüber hinaus ist er Vizepräsident der Südosteuropa-Gesellschaft. Von 2008 bis 2013 war er Fraktionsvorsitzender der FDP im Bayerischen Landtag.
Raimar Wagner
leitet seit 2020 das Projektbüro für Rumänien und die Republik Moldau der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. Als Angehöriger der deutschen Minderheit in Rumänien war er von 2008 bis 2014 Stadtrat der Stadt Sibiu. Seit 2000 hat er als Redakteur für die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien und für die FNF gearbeitet. Von 2009 bis 2014 entwickelte er soziale Projekte mit internationaler Finanzierung. Von 2014 bis 2020 war er Projektkoordinator für Rumänien der FNF.
Yelizaveta Landenberger
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Ostslawische Literaturen und Kulturen der Humboldt-Universität zu Berlin und ist nebenbei als freie Journalistin und Übersetzerin tätig. Zuvor war sie als Sprachassistentin am Goethe-Institut Ukraine beschäftigt. Yelizaveta Landenberger interessiert sich für Gegenwartskultur(en) aus Mittel- und Osteuropa, ihre journalistischen Beiträge sind unter anderem in der taz, F.A.Z., Jungle World und bei dekoder erschienen. Sie schreibt auch für das Projekt Ukraine verstehen des Zentrums Liberale Moderne und ist Teil des journalistischen Netzwerks n-ost.
Moderation
Mariam Kublashvili
ist Expertin für transatlantische Sicherheitsbeziehungen und die europäische Sicherheitsarchitektur. Sie ist Vizepräsidentin der Jungen Deutschen Atlantischen Gesellschaft (YATA Germany). Ihr Studium der Politikwissenschaft absolvierte Mariam Kublashvili in Tiflis, anschließend schloss sie ihren Master in Internationalen Beziehungen an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ab. Beruflich war sie unter anderem im Deutschen Bundestag, bei der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit sowie beim Verein „Diskutier Mit Mir“ tätig. Als Speakerin und Moderatorin tritt sie regelmäßig auf sicherheitspolitischen Fachveranstaltungen in Deutschland und im Ausland auf.
Kurs EU: Die Republik Moldau nach der Parlamentswahl
Was bedeutet der Wahlsieg der Proeuropäer für Moldau und den Westen?
Veranstaltungsart
Webtalk
Zeit08.10.2025 | 18:00 - 19:30
VeranstalterLandesbüro Bayern
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